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Fed-Zinsentscheid Die Zukunft beginnt relativ bald

Eine Pressekonferenz mit US-Notenbankchefin Janet Yellen zum gestrigen Zinsentscheid der Federal Reserve (Fed) war nicht angesetzt. Das Ergebnis der jüngsten Zinssitzung ist aber auch kein Aufreger, sodass Journalisten nur wenig Grund zur Nachfrage gehabt hätten.

Die US-Notenbank belässt den Leitzins wie erwartet unverändert. Er bleibt in einer Spanne von 1,00 bis 1,25 Prozent, hat der Offenmarktausschuss einstimmig beschlossen. Zuletzt war der Leitzins im Juni um 0,25 Prozentpunkte angehoben worden.

Fed braucht für Bilanzabbau noch Zeit

Einzige Überraschung: Weil die US-Notenbank auf einer durch ihre Anleihenkäufe gigantisch aufgeblähten Bilanz von 4,47 Billionen US-Dollar (3,81 Billionen Euro) sitzt, will sie diese nach und nach abschmelzen. Zuletzt hatte die Fed angesichts der bislang guten konjunkturellen Lage in den USA darauf hingewiesen, dass dieser Schritt „relativ bald“ erfolgen könnte – sofern sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt. Analysten waren von einem Beginn des Zurückfahrens der Bilanz noch im laufenden Jahr ausgegangen, möglicherweise im September.

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„Die Zinspause ist ein deutliches Signal, dass die Fed im September mit dem Abbau ihrer gigantischen Bilanz beginnen wird“, kommentiert Luke Hickmore, Senior Investment Manager bei Aberdeen Asset Management, die Fed-Sitzung. „Die Pause lässt der Fed zudem die Möglichkeit offen, eine weitere Zinserhöhung im Dezember vorzunehmen. Man gewinnt den Eindruck, dass Fed-Chefin Janet Yellen die Zinsen in diesem Jahr gerne noch einmal anheben würde. Aber die gegenwärtige Inflation spricht derzeit nicht für einen solchen Schritt. Deshalb muss die Fed sich nun entscheiden, ob sie der Inflation nun weniger Gewicht beimisst oder nicht.“

Hickmore zufolge liegt der Fokus der Marktteilnehmer ab sofort auf Notenbankentagung in Jackson Hole Ende August. Zwischendurch warten Anleger gespannt auf Signale. Wie der Aberdeen-Stratege erwarten viele Anleger von der Fed „mehr Details zum möglichen Abbau ihrer Bilanz und ihrer Einschätzung der Inflation. Die Fed scheint nicht in der Lage zu sein, zu entscheiden, wie wichtig ihr die Inflation ist. Deshalb wäre etwas Klarheit sehr wünschenswert.“

US-Indizes auf neuen Rekordhöhen

Die US-Börsen erreichten noch vor Bekanntgabe des Fed-Entscheids neue Allzeithochs: S&P-500 und Nasdaq-Composite markierten bereits im frühen Geschäft neue Rekordmarken. Auch der Dow, der zuletzt etwas zurückgeblieben war, konnte aufholen und legte um 0,5 Prozent auf bei 21.711 Punkte zu.

Infolge des Zinsentscheids profitierten insbesondere Gold und der Euro. Der Preis des Edelmetalls erhöhte sich auf 1.263 US-Dollar. Gold steht damit direkt vor dem wichtigen Widerstand bei 1.265 US-Dollar. Wird diese Hürde überschritten, wäre aus technischer Sicht der Weg in Richtung 1.285 US-Dollar frei.  Der Euro hat sich von 1,1660 auf 1,1724 US-Dollar verteuert. Die Gemeinschaftswährung hat damit den höchsten Stand seit Januar 2015 erreicht.

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