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FERI Analyse Wie der Brexit einzelne Branchen trifft

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Kaum Gewinnerbranchen

„Gewinner unter den Branchen gibt es vor dem Hintergrund einer gesamtwirtschaftlichen Rezession kaum. Eine quantitative Abschätzung scheint aber angesichts der negativen Folgen des BREXIT für den Staatshaushalt und der Unsicherheit, inwieweit dieses Versprechen politisch Bestand hat, derzeit kaum möglich.“

Axel D. Angermann, Chef-Volkswirt von FERI

Die Abwertung des Pfund erhöht immerhin die Attraktivität Großbritanniens als Reiseziel, worüber sich das Hotel- und Gastgewerbe freuen dürfte. Die Verteuerung von Fernreisen für die Briten selbst könnte den Inlandstourismus stärken, auch wenn dem eine generell sinkende Nachfrage infolge der steigenden Arbeitslosigkeit und einer schwächeren Einkommensentwicklung gegenüberstehen. Das Hotel- und Gaststättengewerbe gehört jedenfalls zu den wenigen Sektoren, die auch im Jahr 2017 mit einem Umsatzzuwachs rechnen können.

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Finanzdienstleistungen als größter Brexit-Verlierer

Der Finanzdienstleistungssektor erscheint auch in der FERI-Studie als größter Verlierer. Bereits im Jahr 2017 dürfte dieser Sektor mit minus 5 Prozent den stärksten Rückgang der Wertschöpfung unter allen Sektoren aufweisen. Maßgeblich hierfür dürfte sein, dass die Abwanderung von Finanzdienstleistungen und der dazu benötigten Mitarbeiter unabhängig vom Stand der Austrittsverhandlungen bereits frühzeitig in Gang kommen dürfte.

Langfristig zeigen die Berechnungen von FERI, dass der Anteil der Finanzdienstleistungen an der Gesamtwirtschaft spürbar sinken und von aktuell 7,7 Prozent bis zum Jahr 2030 auf 6 Prozent zurückfallen könnte. Damit wäre ein Niveau erreicht, das es zuletzt Mitte der 80er Jahre gab. Weil die Perspektiven für die Banken und Versicherungen wesentlich von den vertraglichen Vereinbarungen mit der EU sowie von eventuellen Gegenmaßnahmen der britischen Regierung zur Förderung dieses Sektors abhängen, ist diese Prognose naturgemäß mit hohen Unsicherheiten behaftet.

„Großbritannien steht kurz vor der Rezession“, bringt Axel D. Angermann, Chef-Volkswirt von FERI, die Studienergebnisse auf den Punkt.

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