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Finanzmarkt-Regeln Neun Dinge, die Anleger über MiFID II wissen sollten

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6. Faire Preise

Sind Wertpapiergeschäfte fair? Vor MiFID II war es möglich, dass „Fairness“ möglicherweise nicht die wichtigste Überlegung war bei der Unterbreitung eines Preises für ein außerbörsliches oder maßgeschneidertes Produkt für einen Kunden. MiFID II verlangt nun eine explizite Verpflichtung, die Fairness eines vorgeschlagenen Preises auf der Basis von externen Marktdaten oder einer Ex-ante-Basis zu betrachten. Investment-Gesellschaften müssen auch ausreichende Aufzeichnungen und Dokumente dieser Daten als Beleg für die Erfüllung ihrer besten Ausführungspolitik archivieren.

7. „Alle ausreichenden“ Schritte für gutes Kundenergebnis

MiFID II knüpft an die Anforderung der ursprünglichen MiFID-Richtlinie an, alle angemessenen Schritte zu unternehmen, um die beste Ausführung zu liefern und ändert dies zu „alle ausreichenden“ Schritte. Wie wir in Punkt 6 gesehen haben, ist das keine Auslegungssache, sondern die Gesellschaften müssen sehr viel systematischer vorgehen, um die bestmöglichen Ergebnisse für Kunden zu erreichen.

8. Datenarchivierung schreitet fort

Wie viel wissen Aufseher über Handelstransaktionen? Nach MiFID II sehr viel mehr. Die Anforderungen zur Datenarchivierung werden gestärkt. Sämtlicher Handel und Gespräche müssen über aufzeichnungsfähige Mittel erfolgen. Die Aufzeichnungen müssen unveränderlich sein und auf Anfrage eines Aufsehers für mindestens fünf Jahre, in einigen Fällen sieben Jahre, vorzuweisen sein.

9. Autorisierung als Schlüsselfaktor

Einmalige Autorisierung ist ein Schlüsselfaktor. Autorisierung durch eine der kompetenten nationalen Behörden (NCAs oder Aufsichtsbehörden der EU-Mitgliedstaaten) ermöglicht es einer Gesellschaft und einem autorisierten Element der Marktinfrastruktur wie beispielsweise Bloombergs MTF, in den 28 Mitgliedstaaten tätig zu sein. Dieses Konzept wird allgemein als “Passporting" bezeichnet. Das bringt Europa angesichts des Brexits ironischerweise näher denn je an die britische Vision eines einheitlichen Marktes für Finanzdienstleistungen.

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