FinTechs Kooperation statt Konkurrenz
Deutschland könnte an Großbritannien vorbeiziehen
Auch in Deutschland nimmt die Bedeutung von FinTechs stetig zu. Wie eine aktuelle Studie von Ernst & Young (E&Y) zeigt, haben in Europa vor allem Deutschland und Großbritannien ihre führenden Positionen in der Förderung von FinTech-Unternehmen im vergangenen Jahr deutlich ausgebaut, von denen es nach Berechnungen von E&Y derzeit rund 250 allein in Deutschland gibt. In die junge Branche fließt viel Geld: Brandaktuelle Zahlen liegen noch nicht vor, aber Deutschland könnte 2016 sogar erstmals höhere Finanzierungsvolumina für FinTechs erzielen als Großbritannien. Bislang lag der deutsche FinTech-Markt innerhalb Europas nach Großbritannien auf dem zweiten Platz.
Zum Vergleich: Insgesamt gingen im Jahr 2016 rund 60 Prozent der gesamten FinTech-Investitionen nach Asien. Die Region liegt damit erstmals vor Nordamerika als bislang führendem Empfänger von Finanzierungsmitteln für FinTech.
Frankfurt hat Sogwirkung
Auffällig und ein Zeichen für die Reife des FinTech-Markts ist die Tatsache, dass sich die Finanzierungsstruktur von traditionellen Venture Capital-Investoren hin zu Corporate Venture Capital-Investoren verschiebt. In Deutschland hat sich Frankfurt/M. mit dem gesamten Rhein-Main-Gebiet zu einer Schlüsselregion entwickelt. Hier findet sich eine starke Konzentration von FinTechs, die sich auf B2B-Geschäftsmodelle innerhalb des Finanzsektors spezialisiert haben. Wie die Wirtschaftsberater von E&Y beobachten, hat diese Entwicklung zu einer 45-prozentigen Zunahme regionaler FinTechs im Vergleich zum Vorjahr geführt.
Wie die Marktkenner darüber hinaus beobachten, wird die Anzahl an FinTechs und RegTechs in absehbarer Zeit kräftig wachsen. Während FinTechs Finanzdienstleistern Lösungen bieten, die sie bei der Einhaltung regulatorischer Anforderungen unterstützen, decken RegTechs das Spektrum von Benutzerauthentifizierung bis hin zu Sicherheitsanwendungen ab.
