Fondsperlen Die Dickschiffe und ihre Alternativen
Kleinere Häuser oftmals mit pragmatischen Lösungen
Im Gegenzug zu den „Dickschiffen“ enthalte jeder vierte der rund 2.000 untersuchten Fonds weniger als 15 Millionen Euro. MMD-Geschäftsführer Norbert Neunhoeffer sieht das mit Argwohn und wünscht sich Vielfalt.
„Anleger sollen sich entscheiden können, welche Strategie zu ihnen passt. Kleinere Häuser bieten mit ihren kürzeren Entscheidungswegen und oftmals pragmatischen Lösungen interessante Alternativen zu den großen Produkten, die jeder kennt“
Norbert Neunhoeffer , im „Finanz Monitor“
Wenn man nun Vergleichsgruppen nach ähnlich erfolgreichen Fonds durchforstet, erkennt man zwei Dinge. Erstens: Die Topseller stehen zu Recht dort oben und zeigen teils hervorragende Werte. Und zweitens: Es findet sich trotzdem die eine oder andere kleine, wendige und erfolgreiche Perle.
„Da kann sich auch mal was verdoppeln“
Einer von diesen ist der Mischfonds WHC Global Discovery. „Klein, aber oho“ ist hier eine durchaus treffende Charakterisierung. Der Fonds soll nicht größer als 150 Millionen Euro werden, kündigt Fondsmanager Markus Wedel an. Gern gesehen sind langfristig orientierte Anleger, die nicht gleich beim kleinsten Börsenbeben das Weite suchen.
Der WHC Global Discovery erreicht von allen entdeckten Mischfonds die höchste Sharpe Ratio. Eine vorgegebene Struktur hat er nicht, sie entsteht dadurch, wo der ehemalige Investmentbanker Markus Wedel wertorientiert die besten Möglichkeiten findet. Das sind vor allem europäische Nebenwerte, die mit Marktindizes nichts zu tun haben und sich meist unabhängig vom allgemeinen Börsengeschehen entwickeln. „Da kann sich auch mal was verdoppeln“, erzählt der Fondsmanager.
Wedel denkt unternehmerisch und will sich immer zunächst mit den Vorständen der Unternehmen treffen. Außen vor bleiben Biotech-Werte und Banken: „Davon verstehen wir nichts.“ In den Mainstream wechselt er nur, wenn der Markt seiner Meinung nach übermäßig ausgebombt ist. Dann greift er auch mal Schnäppchen ab.
