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Frankreich-Wahl Die ältesten Europäer schreiten zur Urne

Am Sonntag wird in Frankreich gewählt. Im Vorfeld haben sich die Kandidaten mit Wahlversprechen überschlagen. Während François Fillon weitreichende Ausgabenkürzungen der öffentlichen Hand vorschlägt und mit 500.000 Stellen weniger im öffentlichen Dienst auszukommen gedenkt, will Jean-Luc Mélenchon ein saftiges Konjunkturprogramm in Höhe von – anfänglich – 102 Milliarden Euro aus dem Hut zaubern. Während Emmanuel Macron massive Investitionen in digitale Technologie imaginiert, macht sich Benoît Hamon mit einer neuen Robotersteuer für den Erhalt von Industriearbeitsplätzen stark.

Welche Kandidaten die erste Wahlrunde am Sonntag gewinnen, ist offen; Favoriten sind Macron und Le Pen. Fakt ist: Die Unzufriedenheit mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Frankreich ist groß. Markteilnehmer befürchten nach der freien und geheimen Wahl ein ähnliches Debakel wie in Großbritannien, wo die Mehrheit der älteren Wähler für einen Brexit gestimmt hatte (Durchschnittsalter in Großbritannien: 40 Jahre*). Auch in Frankreich sind die älteren Wähler in der Überzahl: Das Durchschnittsalter liegt hier bei 41,2 Jahren.

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Frankreichs Austritt aus der EU droht

Die Sorge der Marktteilnehmer angesichts des Kopf-an-Kopf-Rennens von Macron und Le Pen – beide liegen laut Umfragen bei 24 Prozent – ist offensichtlich: Der Eurokurs hat seit Ende März im direkten Vorfeld der französischen Präsidentschaftswahlen weiter an Wert verloren. Frankreichs Benchmark-Index CAC 40 entwickelt sich seit Jahresanfang schlechter als der deutsche DAX. Gleichzeitig klafft die Renditedifferenz zwischen den zehnjährigen Staatsanleihen beider Länder so stark auf wie seit der Staatsschuldenkrise im Euroraum 2012 nicht mehr. Kommt es zwischen Marine Le Pen und ihrem Gegenkandidat zur entscheidenden Stichwahl am 7. Mai, empfiehlt es sich, Feuerschutztüren ins Depot einzuziehen. Denn Le Pen hat über Jahre hinweg mit ihrem Ausweg aus der französischen Wirtschaftsmisere nicht hinter dem Berg gehalten: Sie will die Rückkehr zum Franc und einen Austritt aus der EU – beides so schnell wie möglich.

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