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Aktualisiert am 19.01.2017 - 18:41 Uhrin AktienLesedauer: 6 Minuten

Frontier Markets Frische Koordinaten für noch unentdeckte Weißflächen

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Heterogen, demografisch zukunftsfest und attraktiv bewertet

Die CSRI-Studie zu den Frontier Markets kommt zu den folgenden zentralen Erkenntnissen:

  • Grenzmärkte sind eine sehr heterogene Anlageregion: Auf der Grundlage von IWF-Projektionen bis 2021 sind einige dieser Länder – insbesondere die Elfenbeinküste, Bangladesch, Kenia und Vietnam – auf bestem Weg, beeindruckendes Wachstum zu erzielen und damit selbst Indien oder China zu übertreffen. Einige der Grenzmärkte jedoch – meist in Lateinamerika und der EMEA-Region – dürften sich hinsichtlich des Wachstums im Vergleich zu Industriestaaten eher unterdurchschnittlich entwickeln.
  • Grenzmärkte überzeugen mit zukunftsfesten demografischen Strukturen: Im Vergleich zu Industriestaaten und Schwellenländern weisen Grenzmärkte hohe (aber ebenfalls abnehmende) Geburtenraten und ein höheres Bevölkerungswachstum von bis zu 3 Prozent pro Jahr auf. Der Anteil der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter und die Lebenserwartung steigen, die Urbanisierungsquote ist mit durchschnittlich 48 Prozent niedrig, allerdings sind die Länder ethnisch und sprachlich stärker zersplittert. Das Potenzial zur Nutzung der demografischen Bedingungen hängt von der Fähigkeit der jeweiligen Volkswirtschaften ab, die schnell wachsende Bevölkerung in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
  • Grenzmärkte haben das Potenzial zu bedeutenden Produktivitätssteigerungen: Die Wettbewerbsfähigkeit der 30 Länder weist aufgrund der Arbeitsmarktflexibilität hohes Entwicklungspotenzial auf. Der größte Anreiz, um in Grenzmärkte zu investieren, ist das immense Entwicklungspotenzial in den Bereichen Governance, Produktivität, Urbanisierung, Technologienutzung, Durchdringung mit Finanzdienstleistungen, Bildung und Gesundheitswesen.
  • Grenzmärkte weisen selektive Verbesserungen bei der Governance auf: Trotz günstiger demografischer Strukturen, potenzieller Vorteile der Urbanisierung und einer Annäherung der Produktivität an Industrieländer kommt der Entwicklung der öffentlichen Institutionen in den betreffenden Märkten eine Schlüsselrolle zu. Ein Merkmal der Grenzmärkte ist die unterschiedliche Entwicklung administrativer und unternehmerischer Governance. Während kleinere Länder auf gutem Weg sind, haben die Länder mit größerer, heterogener Bevölkerungsstruktur noch Nachholbedarf.
  • Grenzmärkte werden vom freien Handel profitieren: Grenzmärkte sind für den Freihandel offener als manche Schwellenländer und stehen für den Ausbau ihres Marktanteils an den globalen Exporten bereit. Grenzmärkte profitieren von einem Überangebot an vergleichsweise billigen Arbeitskräften und davon, dass Schwellenländer auf der Wertschöpfungskette aufsteigen und sich von der arbeitsintensiven Produktion wegbewegen. Für Grenzmärkte bedeutet dies, dass sie ihre Abhängigkeit von Rohstoffexporten reduzieren und sich auf Waren und Dienstleistungen mit höherer Wertschöpfung konzentrieren können.
  • Grenzmärkte haben Potenzial an den Kapitalmärkten: Grenzmärkte stellen bei Anleihen und Aktien global die am stärksten unterrepräsentierte Anlageklasse dar. Sie erwirtschaften zwar mit einem Anteil von 16 Prozent an der Weltbevölkerung 5 Prozent der weltweiten Wirtschaftsaktivität, auf sie entfallen aber nur 0,5 Prozent der Aktien weltweit.
  • Grenzmärkte bieten attraktive Bewertungen: Grenzmärkte bieten zahlreiche sehr profitable Unternehmen, die für ihre Aktionäre Mehrwert geschaffen haben. Dennoch werden Papiere aus Grenzmärkten mit einem erheblichen Abschlag gegenüber Aktien aus Industrieländern gehandelt – obwohl sie konsistent überdurchschnittliche Renditen bieten.

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