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Fundamentaldaten sprechen für Dividendenaktien Warmer Regen in rauer See

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Worauf sollten Anleger bei der Auswahl von Dividendenaktien achten?

Raebsamen: Wichtig ist, Bewertungsfallen zu vermeiden. Wir machen das so: Wir schauen uns die Dividendenzahlungen über die vergangenen zwölf Monate an und vergleichen mit der Marktkapitalisierung. Wenn die Aktienbewertung steigt, liegt der Titel gut im Rennen. Geht es dynamisch in die andere Richtung, schauen wir, was der Hintergrund ist und lassen gegebenenfalls lieber die Finger von der Aktie. Es gilt: Nur weil die Dividendenrendite hoch ist, muss es sich noch lange nicht um eine gute Anlage halten. Wer qualitativ hochwertige Dividendenaktien sucht, sollte auf Profitabilität, Verschuldungsgrad, Kapital- und Bilanzstärke achten.

Bei uns kann es ein Titel ins Portfolio schaffen, weil die Dividendenrendite hoch ist. Oder weil es sich um ein sehr solides Unternehmen handelt, das sehr wenig Schulden, dafür aber eine hohe Profitabilität hat. Defensive Titel wiederum können helfen, das Abwärtsrisiko im Portfolio zu minimieren.

Was ist konkret beim Kauf von Dividendenaktien zu beachten?

Raebsamen: Wenn man Aktien ins Depot bucht, sollte man generell einen längeren Anlagezeitraum im Blick behalten. Die Bewegung einer Dividendenaktie um den Auszahlungszeitraum ist objektiv betrachtet ein Nullsummenspiel. Es gibt Menschen, die sich auf, wie es im Englischen heißt, „Dividend Harvesting“-Strategien spezialisieren. Sie kaufen vor dem Ex-Date, also dem Tag nach der Hauptversammlung, vereinnahmen die Dividende und verkaufen die Aktie anschließend wieder.  Aber die Erfahrung zeigt: Ex-Dividende-Tricksereien funktionieren nicht, in den meisten Fällen erleiden die Anleger einen Kapitalverlust. Besser ist es Vorzugs- anstatt Stammaktien zu kaufen: Mit Vorzugsaktien kauft das Unternehmen dem Anleger bestimmte Rechte ab, indem es eine höhere Dividende ausschüttet. Zu diesen Rechten gehört das Stimmrecht auf der Hauptversammlung des Unternehmens, die Entlastung des Vorstands und auch die Abstimmung über die Dividende.

Temporäre Dividendenstrategien machen nur dann Sinn, wenn beispielsweise Fonds im Vorfeld von Ausschüttungen gezielt Qualitäts-Dividendenaktien kaufen, um auf Kurssteigerungen in den Wochen und Tagen vor der Ausschüttung zu setzen.

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