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Gefahren für Anleger „Finanzmärkte werden immer öfter von der Politik getrieben“

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In Brasilien ist das Amtsenthebungsverfahren gegen die Präsidentin Dilma Rousseff mittlerweile weit fortgeschritten. Damit könnte ein seit Monaten dauernder, wirtschaftspolitische Entscheidungen lähmender Kampf um den Macherhalt bald zu einem Ende finden.

„Es gibt nur noch sehr wenige Leute, die glauben, dass Rousseffs Amtsenthebung etwas anderes als unvermeidlich ist. Vize-Präsident Temer wird übernehmen und wahrscheinlich den Rest von Rousseffs Amtszeit ableisten.”

Edwin Gutierrez, Schwellenland-Experte bei Aberdeen

Brasilien braucht dringend Reformen

Temer habe einen Reformplan und das Land brauche diesen dringend. Einige der dringendsten Reformen betreffen den Arbeitsmarkt und die Sozialversicherung. Sie sollten auch tatsächlich die Unabhängigkeit der Zentralbank herstellen, die dann Entscheidungen treffen kann, welche im Interesse des Landes und nicht von Politikern sind.

„Temer sollte etwas Unterstützung von anderen politischen Parteien bekommen, aber das Hauptrisiko ist, dass die anderen Parteien passiv bleiben und Reformen blockieren. Das könnte eine Rückkehr zur alten brasilianischen Politik bedeuten, die von Kuhhandel und leerer Rhetorik geprägt ist. Aber es gibt gute Gründe optimistisch zu sein. Nicht zuletzt, weil es nur wenige Personen gibt, die schlimmer für Brasilien sein könnten, als es Rousseff war“, sagt Gutierrez. Es sei auch im Interesse der Mainstream-Parteien, mit Temer zusammenzuarbeiten. „Anderenfalls riskieren sie, dass ein Außenseiter 2018 die Präsidentschaftswahl gewinnt.“

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