Alle Augen auf die Fed Gelassen bleiben bei der Geldpolitik, nicht bei der Pandemie
In der mit Spannung erwarteten März-Sitzung der US-Notenbank wurde wie erwartet keine Änderungen der Geldpolitik verkündet. Die Fed bleibt ihrer Haltung treu: Eine etwas höhere Inflation betrifft die kurze Frist und wird als vorübergehend eingeschätzt, während die großen geldpolitischen Entscheidungen auf die vollständige Erholung des Arbeitsmarktes ausgerichtet werden. Letzteres wird zumindest kurzfristig nicht erwartet.
Der aktualisierte Wachstumsausblick zeichnet indes ein rosiges Bild für die USA – zumindest für 2021. Die BIP-Wachstumserwartungen für 2021 wurden von 4,2 auf 6,5 Prozent angehoben. Das ist wohl auch eine Reaktion auf weitere, äußerst großzügige fiskalische Maßnahmen sowie den vielversprechenden Fortschritt bei den Impfungen. Passend dazu wird eine Inflationsrate von etwas mehr als 2 Prozent für 2021 erwartet, bevor sie 2022 auf 2 Prozent sinkt und 2023 erneut auf 2,1 Prozent ansteigt.
Letzteres sicherlich auch wegen des etwas optimistischen Ausblicks auf den Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote, so die Erwartung der Notenbanker, könnte nun etwas schneller auf letztendlich 3,5 Prozent im Jahr 2023 sinken. Damit gelangt sie in Bereiche, die mit dem Ziel der Maximalbeschäftigung vereinbar sein könnten. Trotz des Optimismus bleiben die Sitzungsteilnehmer zurückhaltend. Eine Zinserhöhung im Jahr 2023 ist immer noch nicht in Sicht.
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In der Pressekonferenz stellte Notenbankchef Jerome Powell dann doch eine wichtige Bedingung für den aufkommenden Optimismus. Er erinnerte daran, dass „niemand selbstgefällig sein sollte“ und dass Impfungen zwar „Hoffnung“ böten, Masken jedoch nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der Pandemiebekämpfung blieben. Auf die Frage, wann mit einer Verringerung der Anleihekäufe gerecht werden könne, antwortete er in der üblichen Weise: Die Ausrichtung der Geldpolitik sei ergebnisorientiert und es sei noch nicht an der Zeit, über weniger Käufe nachzudenken.
Zusammenfassend lässt sich festhalten: Gelassen bleiben – allerdings nur bei der Geldpolitik, nicht bei der Pandemie.