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Geldanlage in Edelsteinen Karat fürs Depot

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Steine brauchen Glamour-Faktor

Doch eine Garantie für bestimmte Wertsteigerungen gibt es nie. Nicht selten verschätzen sich sogar Profis bei Nachfrage und erzielbaren Preisen der edlen Mineralien. So fand bei der Juwelenauktion von Sotheby's in Genf vor wenigen Wochen das mit viel Brimborium angekündigte Mega-Highlight keinen Liebhaber. Der Raj Pink, ebenfalls ein Diamant im begehrten Farbton „fancy vivid pink“, sollte bei mindestens 17 Millionen Euro zugeschlagen werden; Experten rechneten mit einem noch weitaus höheren Preis – doch Fehlanzeige. Kein Bieter konnte sich für den Klunker erwärmen. Es scheint, Verkäufer und Sotheby's-Experten hatten ein weiteres C nicht auf dem Zettel, das bei wertvollen Juwelen oft eine ebenso wichtige Rolle spielt wie die anderen vier: C wie crown. Juwelen erhalten ihre Noblesse und damit ihren Wert häufig durch ihre Vor-Eigentümer – im Idealfall glamouröse Damen und Herren aus Adel, Film oder Showbusiness.

Wertsteigerung durch Promi-Voreigentümer

So wurden zum Beispiel die Preziosen der verstorbenen Hollywood-Diva Elizabeth Taylor weit über ihrem geschätzten Wert versteigert; einige betuchte Fans hatten ein hohes Affektionsinteresse und zahlten für die Taylor-Devotionalien überzogene Preise. Doch der Raj Pink kann (noch) nicht mit Glamour aufwarten. Der Stein wurde erst kürzlich ausgegraben, glitzerte bisher noch nicht an einer berühmten Hand und hat auch sonst keine besondere Geschichte. Ob bald ein neuer Versuch gestartet wird, ihn zu versteigern, ist fraglich. Sogar ein derart ausgefallenes Los wie der rosa Riesen-Diamant kann „verbrannt“ werden und noch weiter im Wert sinken, wenn er mehrfach bei Versteigerungen vergeblich angeboten wird.

Der neueste Trend: Züchtung in der Hochdruckpresse

Auch bei nicht prominenten Diamanten könnte Ärger drohen. Es wird immer schwieriger, die Gewissheit zu bekommen, dass Steine tatsächlich aus tausenden Metern Tiefe geschürft wurden. Schon seit Mitte der 50er Jahre werden Diamanten unter hohem Druck und Temperaturen aus Kohlenstoff zusammengepresst. Der amerikanische Konzern General Electric hat das Verfahren entwickelt. Lange Zeit war das so produzierte Diamant-Material allenfalls für den industriellen Einsatz geeignet.

Aber die Techniken für das „Züchten“ von sogenannten natural grown diamonds oder lab grown diamonds werden immer effektiver und preisgünstiger, die Ergebnisse immer besser. So rühmen sich etwa die Unternehmen New Diamond Technology aus St. Petersburg und Brilliantearth aus San Francisco, Diamanten zu züchten, die sich von geschürften Exemplaren physikalisch, chemisch und optisch gar nicht mehr unterscheiden. Zudem argumentieren die „Züchter“, dass ihre Steine im Gegensatz zu Minen-Diamanten „garantiert nachhaltig und konfliktfrei“ produziert werden.

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