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Aktualisiert am 08.06.2020 - 09:33 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 4 Minuten

Geldpolitik Wie Anleger von der aktuellen Zinsentwicklung profitieren können

Zum Ende der Amtszeit von EZB-Präsident Mario Draghi, beschloss die Europäische Zentralbank am 12. September 2019 höhere Strafzinsen für Banken und die Investition von mehreren Milliarden Euro in Anleihenkäufe ab November 2019. Banken müssen zukünftig höhere Strafzinsen bezahlen, wenn sie überschüssiges Geld bei der EZB parken. Lagen die Zinsen bisher bei 0,4 Prozent, steigt der negative Einlagezins nun auf minus 0,5 Prozent. Ziel der EZB ist es, dass Bankinstitute mehr Kredite an Unternehmen und Verbraucher ausreichen. Die Wirtschaft soll dadurch angekurbelt und der Preisauftrieb soll verstärkt werden. Langfristig niedrige Preise können ein Risiko für die Konjunktur darstellen, da Investitionen in der Hoffnung gehemmt werden, dass es noch billiger wird. Mittelfristig gesehen ist deshalb das Ziel die Teuerungsrate zu steigern.

Sparer sind im Nachteil

Die Zinsen für Tagesgeld, Festgeld, Raten- und Immobilienkredite sind aufgrund der andauernden Zinspolitik der EZB besonders niedrig. Diese Entwicklung ist gut für Kreditnehmer, aber schlecht für Sparer, denn die Sparzinsen folgten in der Vergangenheit im Wesentlichen der Leitzinsentwicklung. Die Nachfolgerin von EZB-Präsident Draghi, Christine Lagarde, verdeutlichte bereits, dass eine lockere Geldpolitik für eine absehbarere Zeit nötig sei. Diese Prognose zeigt: Sparer müssen sich weiterhin gedulden, ehe es wieder höhere Sparzinsen gibt. Möglicherweise müssen Sparer auch mit weiteren negativen Folgen rechnen, wenn die Banken die Kosten für die EZB-Strafzinsen zukünftig an die Kunden weitergeben. Bereits jetzt entwerten die Inflation und die steigenden Kontoführungsgebühren das mühevoll angesparte Geld auf der Bank. Deshalb ist es ratsam, dass Kunden bei ihrer Bank auf Veränderungen bei den Gebühren und Zinssätzen achten, um nicht in eine Kostenfalle zu tappen.

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Anleger profitieren von niedrigen Zinsen

Viele träumen schon seit jeher davon Eigentümer zu sein und über alle Aspekte eines Hauses oder einer Wohnung mitzubestimmen. Die Niedrigzinspolitik bietet Anlegern die Chance auf „billiges“ Fremdkapital und erleichtert diesen Wunsch. Im Gegensatz zu Sparern, profitieren Anleger also von der aktuellen Zinsentwicklung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Niedrigzinsphase optimal auszunutzen. Besonders beliebt ist die Investition in Immobilien zum selber bewohnen oder als Renditeobjekt. Ob als Kapitalanlage oder Altersvorsorge: Die monatlichen Zahlungen, die sonst für Miete anfallen würden, können genutzt werden, um sich Eigentum aufzubauen.

Bei dem Erwerb einer Immobilie kommt es vor allem auf die Lage dieses Objektes an. Im Falle der Selbstnutzung liegt der Fokus auf dem Wohlfühlfaktor und nicht primär auf der Rendite. Die Nähe zur Arbeit, Schule oder der Familie ist besonders wichtig, ebenso wie ausreichend Platz und ein hoher Wohnkomfort. Jüngere Käufer sind gut beraten, wenn sie sich bereits frühzeitig Gedanken um altersgerechte Umbaumöglichkeiten machen. Grundsätzlich ist Wohneigentum ideal, um es später einmal den Kindern zu vererben und ihnen einen sicheren Wohnraum zu bieten.

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