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Dividendensaison beginnt Geldregen für Investoren

Johannes Teyssen, Vorstandsvorsitzender von Eon, Deutschlands größter Dividendenzahler (4,91 Prozent)
Johannes Teyssen, Vorstandsvorsitzender von Eon, Deutschlands größter Dividendenzahler (4,91 Prozent): Viele Anleger können sich trotz Corona schon bald wieder über teils üppige Gewinnausschüttungen freuen | Foto: IMAGO / AFLO

Bald ist es wieder soweit: Die DAX-Unternehmen schütten ihre Dividende aus! Kein Wunder, dass sich viele Anleger auf den Frühling freuen, denn dabei geht es nicht um Peanuts, sondern um richtig viel Geld. Allein die 30 Dax-Konzerne haben laut Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte und Strategie der Fondsgesellschaft Deka im vergangenen Jahr mehr als 34 Milliarden Euro Dividende an ihre Anteilseigner ausgeschüttet. Am großzügigsten zeigten sich Munich RE, Allianz, VW, Siemens und Linde. 2021 rechnet Schallmayer aufgrund der Coronakrise zwar insgesamt mit einem Rückgang – mit 32 Milliarden Euro dürften die Ausschüttungen jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau liegen. Durchaus verständlich also, dass Anleger dem Geldregen entgegenfiebern.

Die Jagd nach Kapitaleinkommen geht weiter

Wer über Dividendentitel nachdenkt, sollte jedoch einiges beachten. Das gilt insbesondere bei Einzelinvestments. Denn bei der Auswahl ihrer Investmentziele blicken viele Anleger ausschließlich auf die Dividendenrendite. Diese Kennzahl hat aber einen Haken: Sie bildet die Dividende im Verhältnis zum Börsenkurs ab. Das heißt: Sinkt der Kurs bei gleichbleibenden Ausschüttungen, steigt die Dividendenrendite – obwohl die Aktie an Wert verliert. Als einziges Auswahlkriterium eignet sie sich daher nicht.

Aktionäre sollten außerdem beachten, dass Dividendenzahlungen nicht garantiert sind. Wenn ein Unternehmen beispielsweise in finanzielle Schwierigkeiten gerät und dadurch in einem Jahr weniger Gewinn erwirtschaftet, ist es durchaus möglich, dass die Dividende gekürzt oder gestrichen wird. Das versuchen Unternehmen jedoch aufgrund der negativen Signalwirkung zu vermeiden.

Insgesamt können Dividenden durchaus ein willkommenes Extra sein – vor allem, wenn sie langfristig direkt wieder investiert werden: Dann profitieren Anleger vom Zinseszinseffekt. Mit anderen Worten: Es ergeben sich Erträge aus Erträgen.

Anleger sollten Dividendenabschlag berücksichtigen

Nun könnte man natürlich auf den Gedanken kommen, eine Aktie kurz vor der Dividendenzahlung zu kaufen, die Dividende zu kassieren und die Aktie anschließend wieder abzustoßen. Doch so einfach ist es natürlich nicht. Denn mit der Dividende wird ein Teil des Gewinns oder des Unternehmensvermögens an die Anteilseigner verteilt. Das hat zur Folge, dass sich der Firmenwert im Moment der Ausschüttung genau um diesen Betrag verringert. Für die Aktie des betreffenden Unternehmens bedeutet das, dass an diesem Tag (Ex-Dividendendatum) ein Abschlag vom Kurs in der Höhe der Dividendenzahlung vorgenommen wird.

Ein Beispiel: Der Schlusskurs eines Unternehmens notiert am letzten Handelstag vor Dividendenausschüttung bei 150 Euro. Nun schlägt der Vorstand auf der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 5 Euro pro Aktie vor. Dann wird die Aktie am nächsten Tag mit einem Kurs von 145 Euro gehandelt. Der Kurs verringert sich also genau um den Betrag, den der Aktionär nun auf seinem Konto vorfindet. Ein direkter Verkauf wird damit zum Nullsummenspiel.

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Fonds oder Einzelinvestment?

Für viele Anleger kommt ein Einzelinvestment nicht in Frage, da ihnen die Gefahr eines Fehlgriffs zu groß ist. Um das Risiko über Unternehmen aus der ganzen Welt oder einer bestimmten Anlageregion zu streuen, könnten sich Dividendenfonds als Lösung anbieten. Solche aktiv gemangten Fonds sind allerdings relativ teuer. Die jährlichen Kosten liegen zwischen 1,4 und 2,0 Prozent. Im Gegenzug können Anleger darauf vertrauen, dass das Fondsmanagement die Analyse und Auswahl der Investmentziele übernimmt. Eine kostengünstigere und trotzdem breit gestreute Alternative bieten Dividenden-ETFs.

Der von der Deutschen Börse aufgelegte Dividendenindex (DivDax) enthält die 15 Unternehmen des Dax mit den höchsten Dividendenrenditen. Der Anbieter iShares bildet den DivDAX (ISIN: DE0002635273) als ETF nach.

Anleger, die stattdessen auf einen aktiv gemanagten Fonds setzen möchten, der den gesamten europäischen Raum abdeckt, könnten den Lupus alpha Dividend Champions R (ISIN: DE000A1XDX79) in Betracht ziehen. Doch auch abseits des Heimatmarkts lassen sich aussichtsreiche Dividendenfonds finden. Beispielsweise der Matthews Asia Funds - Asia ex Japan Dividend Fund A Acc USD (ISIN: LU1311310541) mit Fokus auf die asiatischen Schwellenländer.

Alles in allem können sich Ausschüttungen gerade in Zeiten äußerst niedriger, teils sogar negativer Anleiherenditen als alternative regelmäßige Einkommensquelle erweisen – auch wenn sie wie jede Kapitalanlage mit Risiken verbunden sind.

Abbildung 1: Die drei renditestärksten Dividenden-Produkte

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