Geliebt, gesucht, gesprengt Der Geldautomat wird 50 Jahre alt
An einem Samstagmorgen im Frühjahr 1965 verpasste der Schotte John Shepherd-Barron knapp die Öffnungszeit seiner Bank. Er wollte einen Scheck gegen Bargeld einlösen. Als Manager der Firma De La Rue, die Zählautomaten für Bargeld produzierte, kam ihm die Idee zum Bankautomaten.
Am 27. Juni 1967 startete die britische Barclays Bank auf Shepherd-Barrons Initiative hin im Londoner Stadtteil Enfield den ersten Geldautomaten weltweit. In Deutschland wurde die erste Maschine am 27. Mai 1968 von der Kreissparkasse Tübingen in Betrieb genommen. Heute sind Geldautomaten die mit Abstand beliebteste Bargeldquelle des Landes: Dem Portal Statista zufolge versorgen sich 84 Prozent der Deutschen hier mit Scheinen, nur 14 Prozent gehen dafür zum Bankschalter.
Über die flächendeckende Versorgung mit Geldautomaten muss man sich in Deutschland keine Gedanken machen – im EU-Vergleich gibt es allerdings noch sechs andere Länder, in denen mehr Geldautomaten im Verhälnis zur Einwohnerzahl aufgestellt sind. Glück hat derjenige, der sein Konto bei einer Sparkasse hat – die Kreditinstitute haben das dichteste Netz an Geldautomaten.
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Auch Kriminelle freuen sich über die vielen Geldautomaten in Deutschland – denn die Bargeldspender sind ein beliebtes Ziel von Überfällen, bei denen Sprengstoffe zum Einsatz kommen. In den Jahren 2012 bis 2016 hat sich die Zahl der gesprengten Automaten mehr als verachtfacht.
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