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in Gold & EdelmetalleLesedauer: 6 Minuten

Gold- und Silberaktien „Käufer profitieren jetzt von einer hohen Sicherheitsmarge”

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Vor dem Hintergrund der Strafzölle der US-Administration stellt sich der Markt allerdings darauf ein, dass die Inflation sehr deutlich zulegen dürfte, was einem steigenden Goldpreis zuträglich wäre. Daher erleben wir, dass der Goldpreis langsam nach oben läuft. Einen kräftigen Schub wird die Preisentwicklung bekommen, sobald sich ein entscheidender Zuwachs der Inflationsrate von derzeit 2 Prozent auf 3 bis 4 Prozent einstellt. Derzeit gibt es dafür noch keine klaren Anzeichen – deshalb sehen sich Investoren vorerst nicht veranlasst, aggressive Positionierungen in Gold einzugehen.

Sollten die Edelmetallpreise im Jahresverlauf anziehen, erwarten viele Marktkenner von Silber noch bessere Renditen als bei Gold. Wie erklären Sie die erwarteten Performance-Unterschiede?

Lequime: Der Silbermarkt ist viel kleiner als der Goldmarkt: Der Wert der jährlichen Produktionsmenge von Silber liegt bei nur einem Zehntel im Vergleich zu Gold. Noch frappierender fällt der Unterschied zu den leicht zu erschließenden Lagerstätten an der Erdoberfläche aus: Auf jede im Tagebau zu erschließende Silberlagerstätte kommen 25 oberirdische Goldlagerstätten.

Silber wird vorrangig für die industrielle Verarbeitung herangezogen, etwa für Solarmodule, elektronische Bauteile und Lötverbindungen. Nur rund 21 Prozent der Silberproduktion werden von der Schmuckverarbeitung nachgefragt. Für Zwecke der Kapitalanlage in Form von ETFs, Münzen und Barren, werden nur 19 Prozent herangezogen, also nur jede fünfte Silberfeinunze. Stellt sich auf dem Goldmarkt eine starke Investmentnachfrage ein, schwappt dieser Trend für gewöhnlich auf den Silber-, Platin- und Palladiummarkt über, weil viele Privatanleger nach günstigen Möglichkeiten suchen, um vom Goldpreisanstieg zu profitieren.

Eben weil es sich um einen kleinen Markt handelt, der auf Änderungen in der Investmentnachfrage sehr sensibel reagiert, ist der Silberpreis ungemein volatiler als der Goldpreis und dürfte daher bei starker Nachfrage deutlich stärker rentieren als Gold. Derzeit hat sich das Gold-Silber-Verhältnis an den historischen Wert von 81,5 herangeschoben. Zum Vergleich: 2011 belief sich der Wert auf 32. In den vergangenen 20 Jahren hat sich das Gold-Silber-Verhältnis nur viermal über 80 bewegt – um dann jedes Mal auf 50 zurückzufallen. Der langjährige Durchschnitt liegt zwischen 60 und 65.

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