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Gothaer-Fondsmanagerin Carmen Daub „2017 wird ähnlich volatil wie 2016“

Carmen Daub ist seit 2011 als Fondsmanagerin beim Gothaer Konzern tätig
Carmen Daub ist seit 2011 als Fondsmanagerin beim Gothaer Konzern tätig

DAS INVESTMENT.com: 2016 war kein einfaches Jahr für Investoren weltweit. Wie sieht Ihre Bilanz aus?

Carmen Daub: Das Jahr begann auf den Aktienmärkten im Januar mit einem regelrechten Schock, der sich auch auf andere Anlageklassen auswirkte. Es folgten die Interventionen der Notenbanken, darunter die Ausweitung des Anleihen-Ankaufprogramms in Europa. Im Juni sorgte das Brexit-Votum für Verunsicherung, im November folgte das überraschende Wahlergebnis in den USA mit Donald Trump als zukünftigem Präsidenten. Einfach war das Jahr also keineswegs, aber unser Fonds wurde nur wenig in den Abwärtsphasen in Mitleidenschaft gezogen und konnte von den Aufwärtsphasen profitieren.

Wie ist Ihnen das gelungen?

Daub: Wir haben zu Beginn des Jahres schnell die Aktienquote deutlich heruntergefahren und uns von Engagements in Japan getrennt. Die Aktienquote haben wir mittlerweile wieder auf rund 41 Prozent gesteigert. Ausgezahlt hat sich zudem unser Engagement in Schwellenländeranleihen sowie unser Investment in einen Gold-ETF, der bis Jahresmitte vom Anstieg des Goldpreises profitierte. Wir hatten diesen auch als klassischen „sicheren Hafen“ zur Absicherung gegen weitere Kursturbulenzen ins Portfolio genommen.

Sind Sie in weitere Rohstoffe investiert?

Daub: Ja, wir haben im Juli einen günstigen Einstiegszeitpunkt mit einem Öl-ETF gesehen, denn wir rechnen mit einem sukzessiven Anstieg des Ölpreises. Die Gewichtung beider Rohstoffe beträgt derzeit 4,5 Prozent in Gold und 3 Prozent in Öl. Weitere Engagements sind denkbar, entweder als Ersatz der bisherigen oder als dritte Position, die ein breit aufgestellter Rohstofffonds sein könnte.

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Mit welchem weiteren Marktumfeld rechnen Sie für das kommende Jahr?

Daub: Wir stellen uns darauf ein, dass 2017 ähnlich volatil wie 2016 werden wird. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld hält viele Unsicherheiten bereit – so stehen beispielsweise in Frankreich, in den Niederlanden und in Deutschland Wahlen an, die die Märkte zweifellos beschäftigen werden. Wie es mit Chinas Wirtschaft weitergeht, ist ebenfalls unklar. Und bislang ist auch kaum absehbar, welche Konsequenzen der Wahlsieg von Donald Trump letztlich für die Weltwirtschaft mit sich bringt.

Die klassische Portfoliotheorie stößt an ihre Grenzen. Können Sie noch Korrelationseffekte effizient nutzen?

Daub: Die Korrelationseffekte waren früher leichter nutzbar, denn es gab als Alternative zu risikoreichen Assets immer die Möglichkeit, in risikolose kurzlaufende Staatsanleihen zu investieren. Das rentiert sich derzeit angesichts der Negativverzinsung nicht mehr. Wir gleichen dies aus, indem wir auch Alternative Investments mit möglichst geringer Korrelation zu den herkömmlichen Anlageklassen einsetzen.

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