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in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 3 Minuten

Blaue Wirtschaft Im Ozean schlummert nachhaltiges Renditepotenzial

Taucherin mit Meeresschildkröte auf den Malediven
Taucherin mit Meeresschildkröte auf den Malediven: An Ideenreichtum mangelt es nicht, doch die Anstrengungen zum Schutz wichtiger Meereslebensräume sowie die Investitionen in eine nachhaltige maritime Wirtschaft reichen derzeit nicht aus | Foto: IMAGO / imagebroker

Die Ozeane bilden die Grundlage allen Lebens auf der Erde und sind für das Klima von unschätzbarer Bedeutung. Sie bedecken rund 70 Prozent der Erde und beinhalten 97 Prozent allen Wassers auf unserem Planeten. Darüber hinaus stellen sie 95 Prozent der Biosphäre: Als größtes Ökosystem bieten sie Schätzungen zufolge fast einer Million Arten Lebensraum – die meisten davon den Menschen bis heute unbekannt.

Ohne das komplexe Gefüge der Weltmeere mit ihren Strömungssystemen und Wechselwirkungen mit der Atmosphäre wäre unser Leben undenkbar. Nicht zuletzt, da Ozeane die größte Kohlenstoffsenke der Erde bilden: Sie absorbieren etwa 23 Prozent der jährlich vom Menschen verursachten CO2-Emissionen und sind damit wertvolle Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel.

So wichtig die Ozeane sind, so stark hat sich ihr Zustand in den vergangenen Jahren verschlechtert. Korallenriffe, die 25 Prozent aller Meereslebewesen ein Zuhause bieten, verschwinden in alarmierendem Tempo. Zudem leiden 40 Prozent der Weltmeere unter Überfischung, schlechten Fischereipraktiken und mangelhaftem Abfallmanagement. Das sind nur einige der Ergebnisse einer aktuellen Studie der Vereinten Nationen.

Blaue Wirtschaft – ein Ausweg?

Die Ozeane spielen aber nicht nur ökologisch eine herausragende Rolle, sondern auch ökonomisch: Mehr als 350 Millionen Arbeitsplätze in der Fischerei und in anderen Branchen hängen von den Weltmeeren ab. 90 Prozent der Menschen, die ihren Lebensunterhalt mit der Fischerei bestreiten, leben in Entwicklungsländern. Mehr als Hälfte der Fischereiproduktion in diesen Ländern stammt aus der Kleinfischerei, doch die dort tätigen Menschen gehören weiter zu den am stärksten marginalisierten Nahrungsmittelproduzenten. Das ist ein Ergebnis des UN-Berichts „Ziele für nachhaltige Entwicklung 2020“.

Ozeane sind also ein Grundpfeiler der Weltwirtschaft. „Allerdings bekommen die Meere als Erste die Folgen des Klimawandels zu spüren“, betont Virginijus Sinkevi?ius, EU-Kommissar für Umwelt. Doch es gibt auch gute Nachrichten: In jedem Sektor der maritimen Wirtschaft werden derzeit nachhaltige Lösungsansätze entwickelt, von der Fischerei und Aquakultur bis zur Offshore-Wind-, Wellen- und Gezeitenenergie, der blauen Biotechnologie und vielen anderen innovationsbezogenen Bereichen, ergänzt Sinkevi?ius.

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Das Konzept der „Blue Economy“, eine Kombination aus ökologischen und ökonomischen Ansätzen, kann ebenfalls zur Lösung beitragen. Sie lehnt sich am Modell der Kaskadenwirtschaft der Natur an, in dem der Abfall eines Stoffwechselprozesses das Ausgangsmaterial für das nächste Produkt ist. Ein Beispiel: Die Meeresbiotechnologie. Hier werden maritime Ressourcen für Pharmazie, Kosmetik, Chemie und Nahrungsmittelindustrie sowie im Energiesektor genutzt.

An Ideenreichtum mangelt es nicht, doch die Anstrengungen zum Schutz wichtiger Meereslebensräume sowie die Investitionen in die Meereswissenschaft reichen derzeit nicht aus, um den Erhalt dieses riesigen und doch fragilen Systems zu garantieren. Denn: Die größte Herausforderung liegt darin, dass derzeit nur wenige Marktteilnehmer die Klima- und die Artenkrise als eine gemeinsame Aufgabe verstehen. Dabei gehören Ökosysteme, ob Meere, Moore oder Wälder, mit ihren natürlichen Funktionen zu den wichtigsten Waffen gegen den Klimawandel.

Anlagechancen

Für Investoren, die zum Schutz der Weltmeere beitragen möchten, dürften sich mit dem wachsenden Bewusstsein für die blaue Wirtschaft interessante Investitionsmöglichkeiten eröffnen. Unternehmen, die entsprechende Projekte entwickeln, finden sich beispielsweise in traditionellen Wirtschaftszweigen wie Fischerei, Aquakultur, Schiffs- und Hafenbau, Passagier- und Frachttransport sowie Tourismus. Zusätzlich entstehen mit der zunehmenden Digitalisierung neue Branchen, die sich ebenfalls für Anleger rentieren könnten.

Speziell mit Fokus auf die blaue Wirtschaft gibt es aktuell lediglich den BNPP Easy ECPI Global ESG Blue Economy UCITS ETF C (ISIN: LU2194447293), der sich am ECPI Global ESG Blue Economy Index orientiert. Er beinhaltet 50 Unternehmen aus aller Welt, die als Vorreiter im Bereich der nachhaltigen Nutzung von Meeresressourcen gelten. Weitere Aktienfonds, die sich auf Umwelt, Klima und Neue Energien konzentrieren, finden sich in unserer Fonds-Suche.

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