Immobilienblase in Deutschland In diesen Städten wird’s gefährlich
Wohnen wird in Deutschland immer teurer. Durch die hohe Nachfrage und einen Mangel an Angeboten in deutschen Städten und Gemeinden sind die Preise in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Bezahlbare Wohnungen sind nur noch schwer zu finden. Auffallend ist vor allem die Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen. Im Bundesdurchschnitt sind die Quadratmeterpreise von Bestands- und Neubauwohnungen von März 2007 bis März 2017 um knapp 70 Prozent gestiegen. Nach Angaben von Immobilienscout24 hat sich der durchschnittliche Quadratmeterpreis von Neubauwohnungen von 1.443 Euro (2007) auf 2.436 Euro (2017) erhöht.
Bläht sich der Markt auf? Analysten des Berliner Forschungsinstituts Empirica haben präzise Indikatoren für Marktübertreibungen entwickelt. Demnach steigt die Wahrscheinlichkeit einer Blase, je eher
- die Kaufpreise schneller als die Mieten steigen
- die Kaufpreise schneller als die Einkommen steigen
- in spekulativer Erwartung immer mehr Wohnungen gebaut und immer mehr Kredite aufgenommen werden
Diese vier Indikatoren Vervielfältiger, Preis-Einkommens-Verhältnis, Fertigstellungen je Einwohner und Wohnungsbaukredite relativ zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) messen Empirica-Analysten vierteljährlich. Aus den Ergebnissen erstellen sie einen Blasenindex. Die regionale Gefahr steigt, wenn die entsprechenden Vergleichswerte aus dem Jahr 2004 überschritten werden. Das Jahr 2004 steht für eine Phase, in der niemand eine Preisblase vermutet hat und der Markt eher leicht unterbewertet war.
Im vierten Quartal 2017 stagnierte der Empirica-Blasenindex in Wachstumsregionen. In Schrumpfungsregionen stieg er leicht an.
Gegenüber dem Vorquartal weitet sich die Blasengefahr in Großstädten aus: Für 9 von 12 und erstmalig für Dresden indiziert Empirica eine „eher hohe“ Blasengefahr (Vorquartal: 8 Großstädte). In Essen ist die Gefahr „mäßig hoch“. Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, in welchen weiteren Städten eine Immobilienblase droht.