Immobilienblase In diesen deutschen Städten wird ’s brenzlig
Am deutschen Immobilienmarkt geht es steil aufwärts: In den vergangenen zehn Jahren sind die Mieten auf Bundesebene im Schnitt um 30 Prozent gestiegen. Kaufpreise zogen sogar um 70 Prozent an.
Hauptschauplatz des Preisbooms sind die Wohnungsmärkte in Großstädten. In Berlin beispielsweise betrug der Quadratmeterpreis einer Drei-Zimmer-Neubauwohnung mittlerer Ausstattungsqualität im Jahr 2007 etwas mehr als 2.000 Euro. Heute, zehn Jahre später, kostet eine vergleichbare Wohnung mit rund 3.900 Euro pro Quadratmeter nahezu doppelt so viel.
Angesichts dieser rasanten Entwicklung stellen sich immer mehr Investoren die Frage: Pumpen Käufer im Renditewahn die nächste Blase auf? Laut Analysten des Berliner Marktforschungsinstituts Empirica ist die Wahrscheinlichkeit einer Blase umso höher, je eher
- die Kaufpreise schneller als die Mieten steigen
- die Kaufpreise schneller als die Einkommen steigen
- in spekulativer Erwartung immer mehr Wohnungen gebaut und immer mehr Kredite aufgenommen werden
Diese vier Indikatoren – Vervielfältiger, Preis-Einkommens-Verhältnis, Fertigstellungen je Einwohner und Wohnungsbaukredite relativ zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) – messen Empirica-Analysten vierteljährlich. Aus den Ergebnissen erstellen sie einen Blasenindex. Die regionale Gefahr steigt, wenn die entsprechenden Vergleichswerte aus dem Jahr 2004 überschritten werden. Das Jahr 2004 steht für eine Phase, in der niemand eine Preisblase vermutet hat und der Markt eher leicht unterbewertet war.
Im zweiten Quartal 2017 gab es laut den Analysten auf gesamtdeutscher Ebene keine Immobilienblase. Der Index lag in diesem Zeitraum sogar rund 2 Prozent unter dem Normalwert aus dem Jahr 2004. Sobald die Analysten jedoch Wachstums- und Schrumpfungsregionen unterscheiden, steigt die Überhitzungsgefahr deutlich.
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