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Impact-Investing „Nachhaltiges Wirtschaften wird zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil“

Manjula Lee bringt als Gründerin und CEO des unabhängigen Web-Marktplatzes World Wide Generation staatliche Behörden, privatwirtschaftliche Unternehmen, Zivilgesellschaft und Öffentlichkeit zusammen. Ziel ist es eine gemeinsame, nachhaltige Zukunft zu gestalten.

World Wide Generation ermöglicht diese gemeinsame Großaufgabe durch einen Blockchain-basierten digitalen Raum: Auf der Plattform G17Eco erfahren Investoren im Einzelnen, welche konkreten Geschäftsmöglichkeiten die UN Sustainable Development Goals (SDGs) bieten.

der fonds: Frau Lee, warum sollten Anleger sich mit Impact-Investing näher befassen?

Manjula Lee: Derzeit leben drei Milliarden Menschen unter unsäglichen Bedingungen in extremer Armut. Sie sind aber, davon bin ich fest überzeugt, die zukünftigen Konsumenten und die zukünftigen Kreditnehmer. Wenn es uns gelingt, diese Menschen aus der Armut zu befreien, können wir sie von der untersten Stufe der Pyramide auf die nächste höhere Ebene heben. Wir sehen die SDG-Ziele als geeigneten Rahmen dafür. Es entsteht eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Aber Investoren interessiert die Rendite…

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Lee: Investments in nachhaltige Entwicklung haben nicht nur einen Impact auf die Gesellschaft insgesamt, sondern sind auch aus wirtschaftlicher Sicht interessant. Die Statistiken zeigen, dass gesellschaftlich verantwortliche Investments – international als Socially Responsible Investments, kurz SRI, bekannt – die Renditen konventioneller Index-Investments übertreffen. Unternehmen, die sich nachhaltiges Wirtschaften auf die Fahnen schreiben, sind die Gewinner am Aktienmarkt. Zugespitzt: Es lässt sich mehr Geld verdienen, wenn man mehr aus dem Geld macht.

Wenn wir uns darauf einlassen mehr aus unserem Geld zu machen, haben wir einen größeren Impact und bewirken mehr Veränderung.  Gutes zu tun bringt neuen wirtschaftlichen Erfolg, glauben Sie mir. Einige Großkonzerne und globale Institutionen haben das bereits verstanden.   

Ist der Markt denn wirklich schon reif für Impact Investing?

Lee: Aber sicher. Vor allem in Indien und China tun sich vielversprechende Chancen auf. In Indien gibt es den politischen Willen, Veränderungen anzustoßen. In diesem Fall gibt Indiens Premierminister Narendra Modi die entscheidenden Impulse. Er hat ein Wohnungsbauprogramm aufgesetzt, er hat das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet. Und der hat durchgesetzt, dass jedes in Indien tätige Unternehmen zwei Prozent seiner Gewinne im Bereich Corporate Social Responsibility in Indien ausgibt. Der Premier setzt sich für den digitalen Wandel in Indien ein, hat eine weitreichende Bargeldreform auf den Weg gebracht – dieses Land wird boomen, es boomt jetzt schon.

Nach dem Willen der Modi-Regierung soll das Land bereits 2030 komplett, also zu 100 Prozent auf Elektromobilität umgestellt sein. Um Elektromobilität erschwinglich zu machen, ist ein Ratenzahlungsprogramm ohne Anzahlung aufgelegt worden, das ohne staatliche Mittel auskommen soll. Indien hofft sein ehrgeiziges Ziel bis 2030 ohne direkte Förderungen für den Kauf von Elektroautos und höhere Steuern auf fossile Brennstoffe zu erreichen.

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