Geldpolitik, Börse, Corona Impfstoff-Meldung bewegt die Märkte
Es ist zu hoffen, dass ab Ende nächsten Monats bis zu drei Impfstoffe verfügbar sind. Werden zunächst die am stärksten gefährdeten Gruppen immunisiert, könnte das den politisch Verantwortlichen Spielraum verschaffen, um die Lockdown-Maßnahmen schneller zurückzufahren, als viele Marktteilnehmer vielleicht erwarten. Jüngst führte die Hoffnung auf rasch verfügbare Impfstoffe bereits zu einer eindrucksvollen Sektorrotation innerhalb der Aktienmärkte.
Getrübt werden die Erwartungen durch die sich rasant aufbauende Infektionswelle in Europa und den USA. Zusätzliche Lockdown-Maßnahmen dürften die wirtschaftliche Erholung im vierten Quartal beeinträchtigen. Infolgedessen dürften in den kommenden Monaten die Zentralbanken nichts unversucht lassen, um die Märkte zumindest bis zum Ende des Jahres weiterhin zu stützen.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Letztendlich gehen wir jedoch davon aus, dass sich die Zentralbanken mehr mit den Geschehnissen in der Realwirtschaft als mit den Finanzmärkten beschäftigen. Daher erwarten wir eine gewisse stillschweigende Kontrolle der Renditekurven durch die Zentralbanken, um die Renditen zu begrenzen – auch wenn es hierzu keine offiziellen Verlautbarungen gibt.
Unserer Ansicht nach könnte die Ausweitung der Zentralbankbilanzen noch bis zum zweiten Halbjahr 2021 in den USA und bis Ende nächsten Jahres in der Eurozone anhalten. Allmählich wird die Pandemie aber abebben. Die Aussichten für die Märkte könnten dann ungewisser werden, sobald die Anleger das Gefühl haben, dass der Höhepunkt politischer Stützungsmaßnahmen überschritten ist und sich das Blatt zu wenden beginnt.