Themeninvestments Nicht das Gleichgewicht verlieren
„Es gibt Themen-ETFs, deren zehn größte Positionen bis zu 50 Prozent des Portfolios ausmachen. Wenn einige Titel aus den Top-10-Holdings stark im Preis steigen, freuen sich Investoren, weil es die Gesamtperformance des Investments erhöht. Wenn deren Kurs allerdings fällt, kann diese starke Gewichtung auch Frust bereiten. Denn dann ziehen sie die Wertentwicklung des Portfolios verhältnismäßig stark nach unten“, erklärt Philipp von Königsmarck, Leiter des Wholesale-Geschäfts in Deutschland und Österreich bei Legal & General Investment Management (LGIM).
Strategie für reifere Märkte
Derartige Strategien zielen darauf ab, durch die höhere Gewichtung bestimmter Titel eine Mehrrendite gegenüber dem Markt zu erreichen. Das unterstellt, dass Anbieter wissen, welche Unternehmen zukünftig die besten Erträge erwirtschaften, die sich dann in einem entsprechenden Kurs widerspiegeln. „Ein solcher Ansatz bietet sich eher für reife Märkte an, in denen sich bereits abzeichnet, welche Unternehmen die Nase vorne haben werden“, sagt von Königsmarck.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Besonders in Wachstumsmärkten, die derzeit noch am Anfang ihrer Entwicklung stehen, wie Wasserstoff, E-Commerce und Robotik, ist ein solcher Ansatz allerdings schwierig. „Niemand kann in einem jungen Markt mit Sicherheit sagen, wer die Gewinner von morgen sind. Der Markt für Zukunftstechnologien ist hochdynamisch“, so von Königmarck. Neue Produkte und Technologien kommen hinzu, Unternehmen werden gegründet, wachsen, kooperieren und fusionieren. Daher biete sich hier eher die Gleichgewichtung von Papieren in einem ETF an, wodurch der Markt bestmöglich abgedeckt wird. Damit können Anleger vom Wachstum aller Werte gleichermaßen profitieren und Konzentrationsrisken im Portfolio senken.
Rebalancing ist wichtig
Dabei sollten Investoren darauf achten, dass es in regelmäßigen Abständen eine Überprüfung der Gewichtung und gegebenenfalls Anpassung der einzelnen Titel gibt – Rebalancing. Der Vorteil: Gewinne werden so mitgenommen und die Gewichtung der schlechter gelaufenen Titel sinkt. Denn je nachdem, wie sich der Kurs jedes einzelnen Unternehmens entwickelt, kann das zu einer Über- oder Untergewichtung im Portfolio führen.