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Indien ist seit 70 Jahren unabhängig Demografische Dividende könnte sich für Investoren auszahlen

Indien erlangte als ehemalige britische Kolonie unter dem Namen „Indische Union“ am 15. August 1947 die Unabhängigkeit. Die Entwicklung des Landes in den vergangenen 70 Jahren ist beeindruckend. Das inflationsbereinigte Pro-Kopf-Einkommen der 1,34 Milliarden Einwohner stieg seit 1947 um das Fünffache und die Lebenserwartung hat sich von 32 Jahren auf 68 Jahre mehr als verdoppelt.

Michael Hasenstab, Chef der Templeton Global Macro Group, lobt die volkswirtschaftlichen Effekte der Reformen von Premier Narendra Modi: Seit seinem Amtsantritt im Mai 2014 sei die indische Wirtschaft gut vorangekommen: „Das jährliche Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ist auf 7,5 Prozent im Jahr 2015 und 8,0 Prozent 2016 angestiegen. Vor seinem Amtsantritt 2013 lag das BIP noch bei 5,5 Prozent.“

Besonders betont Hasenstab die aus makroökonomischer Sicht dringend benötigte neue Stabilität: „Die Reserve Bank of India (RBI) hat eine verantwortungsvolle Geldpolitik beibehalten. Mithilfe verschiedener Maßnahmen will sie Phasen erhöhter Inflation beenden, die die Wirtschaft destabilisieren könnten. Mit Erfolg: So sank die Inflation in Indien auf jährlicher Basis von mehr als 10 Prozent im Jahr 2013 auf unter 2 Prozent 2017.“

Indien bleibt hinter China zurück

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Dennoch bleibt viel zu tun, insbesondere mit Blick auf den Nachbar China. „Indiens Wachstum sieht im Vergleich zu den Fortschritten in China eher dürftig aus“, meint Will Ballard. Der Head of Emerging Markets and Asia Pacific Equities beim britischen Vermögensverwalter Aviva Investors erinnert daran, dass Indiens Pro-Kopf-BIP Anfang der 1980er Jahre höher als das Chinas war, doch jetzt würden die Chinesen durchschnittlich 8.123 US-Dollar (6.774 Euro) verdienen, während es Indien nur auf 1.709 US-Dollar (1.425 Euro) pro Kopf schaffe. Auch bei den wichtigen Kennzahlen wie Alphabetisierungsrate, Gesundheitsvorsorge und Lebenserwartung habe China den Subkontinent überholt.

Dennoch hat Indien einen bemerkenswerten Vorteil, der sich innerhalb der nächsten 25 Jahre zu seinen Gunsten auswirken wird – die Demografie.

China hat eine schnell wachsende Bevölkerung älterer Menschen und eine sinkende Zahl an Bürgern im erwerbsfähigen Alter, die sie unterstützen können. Dies ist zum Teil Folge der Ein-Kind-Politik, die nun schrittweise abgeschafft wird. Auch in Japan altert die Bevölkerung rasant: Vor wenigen Tagen wurde ein neuer Rekord bei den über 90-Jährigen gemeldet: Ihre Zahl beträgt jetzt 2,0 Millionen.

Indien hingegen verfügt über eine junge und wachsende Erwerbsbevölkerung.

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