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Inflation bei Baupreisen in Deutschland Höchster Anstieg seit neun Jahren

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Die „Deutsche Handwerkerzeitung“ kennt die durchschnittliche Wartezeit auf einen Handwerker: Sie beträgt mittlerweile zehn Wochen. Bauprojekte verzögern sich dadurch oder sind sogar komplett gefährdet. Kommunen müssen immer häufiger Ausschreibungen aufheben oder wiederholen, weil keine Angebote eingehen oder exorbitant hohe Preise gefordert werden, die das öffentliche Budget übersteigen.

Handwerksverband warnt die Politik

Hans Peter Wollseifer, seit 2014 Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, warnt die Politik nach Ausgang der Bundestagswahl: „Für unsere Betriebe kommt es darauf an, dass sie ihre Chance nutzen können, weiter Wachstum und Arbeitsplätze zu schaffen – durch ein entsprechendes Steuer-, Sozial-, Arbeits- und Energierecht sowie eine flächendeckend gute analoge wie digitale Infrastruktur. Damit unsere Betriebe wettbewerbsfähig bleiben, dürfen sie keinesfalls weiter und zusätzlich mit Steuern, Sozialabgaben und Energieumlagen oder durch neue Reglementierungen im Arbeitsrecht oder bei Dokumentationspflichten belastet werden.“

Sollte der Staat die Fülle neuer und zukünftiger Ausgaben mit den Steuereinnahmen nicht mehr in Einklang bringen können, dürfte das Handwerk aufgrund möglicher neuer Belastungen weiter unter Druck geraten – und der Baupreisspirale eine neue Windung hinzufügen: Anders als Großkonzerne können Handwerksbetriebe ihre Steuerlast nicht ins Ausland verlagern.

Dass die Politik mit den Entwicklungen am Markt nicht mehr Schritt hält, zeigt dem Zentralverband des Deutschen Handwerks zufolge auch die Besteuerung von Handwerkern: Ein gut verdienender Facharbeiter zahlt inzwischen bereits den Spitzensteuersatz. Zugleich werden Mehrverdienste überproportional versteuert. Nach dem warmen Handschlag des Handwerkers mit dem Bauherrn kommt eines unausweichlich – die kalte Progression.

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