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Langfristige Renditen Infrastruktur-Aktien mit immensem Aufholpotenzial

Wartungsarbeiten an einer Windkraftanlage
Wartungsarbeiten an einer Windkraftanlage: Infrastruktur bleibt eine interessante Anlageklasse – die Nachfrage dürfte in den nächsten Monaten und Jahren weiter steigen | Foto: IMAGO / Rainer Unkel

Mit seinen „American Jobs Plan“ möchte US-Präsident Joe Biden 1,4 Billionen US-Dollar in die amerikanische Infrastruktur investieren. Seit der Vorstellung dieses Vorhabens erfährt das Anlagethema verstärkte Aufmerksamkeit. James Crutcher, Portfoliomanager bei Nordea Asset Management, geht davon aus, dass Bidens Infrastrukturprogramm in dieser Form nicht durch den Kongress kommen dürfte. Er erwartet aber, dass der Gesetzesentwurf in einer abgespeckten Form noch in diesem Jahr akzeptiert wird.

Selbst ohne Bidens ambitionierten Plan schreitet der Ausbau der Infrastruktur massiv voran: „Wir sehen weltweit politische Unterstützung für Infrastrukturausgaben. Die EU beispielsweise hat in den kommenden zwei bis drei Jahren Investitionen in Höhe von 750 Milliarden Euro geplant, um die Dekarbonisierung voranzutreiben“, erläutert Crutcher.

Netto-Null-Emissionsziele ziehen Investitionen in Infrastruktur nach sich

Da immer mehr Länder Netto-Null-Emissionsziele haben, sind weitere Investitionen in Energiespeicher und Übertragungsnetze erforderlich. Ebenso dürften weitere Gelder in den Aufbau neuer Infrastrukturen wie Ladestationen für Elektrofahrzeuge fließen. Zudem werden immer mehr Telekommunikationsmasten, Datenzentren und Glasfasernetze benötigt.

Zunehmendes Bewusstsein für ESG-Risiken

Aufgrund des lokalen Einflusses von Infrastrukturprojekten und ihrer hohen Visibilität ist es wichtig, dass Nachhaltigkeitsaspekte nicht außer Acht gelassen werden. Angesichts der regulatorischen und politischen Aspekte sind sich Infrastrukturunternehmen ihrer ESG-Risiken zunehmend bewusst und bemühen sich aktiv darum, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern.

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Das hat positive Auswirkungen. Ein Beispiel: Nachdem der US-amerikanische Stromproduzent AES die Kapazitäten seiner Kohlekraftwerke verringert hat und stattdessen verstärkt auf erneuerbare Energien setzt, verbesserten sich die Gewinnerwartungen und damit auch die Bewertung des Unternehmens.

Dreifach-Rabatt auf börsennotierte Infrastruktur

„Börsennotierte Infrastrukturunternehmen sind für einige Investoren interessant. In der Vergangenheit wurden sie aufgrund ihrer Stabilität und Cash-Generierung mit einem EV/EBITDA-Aufschlag von 10 Prozent gegenüber Aktien gehandelt“, erklärt Crutcher. Derzeit sind sie günstiger bewertet als der breite globale Aktienmarkt.

Zur Erklärung: Der Enterprise Value (EV) drückt aus, wie hoch der Gesamtunternehmenswert unter Berücksichtigung der Verschuldung ist. Die Abkürzung EBITDA steht für „Earnings before interest, taxes, depreciation and amortisation“, also das Unternehmensergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen. Die Relation beider Kenngrößen gibt demnach wieder, wie viele Jahre ein Unternehmen bei konstantem EBITDA benötigt, um den Gesamtunternehmenswert zu erwirtschaften.

„Börsennotierte Infrastrukturanlagen werden außerdem günstiger als private Infrastrukturanlagen gehandelt – und zwar aktuell um knapp 20 Prozent“, so Crutcher. Es sei zu beobachten, dass private Infrastrukturinvestoren hohe Beteiligungen an börsennotierten Unternehmen eingehen oder alternativ börsennotierte Unternehmen vollständig in Privatbesitz übernehmen. Auch für Anleger in Unternehmensanleihen sind börsennotierte Infrastrukturwerte eine interessante Alternative, da ihre Dividenden durch regulierte, stetige Erträge und Cashflows gestützt werden.

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