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Aktualisiert am 26.07.2021 - 18:01 Uhrin NewsLesedauer: 4 Minuten

Stolls Fondsecke Innovationen, die alles auf den Kopf stellen

Roboter gießt Blumen auf der Big Data Industry Expo 2021 in China
Roboter gießt Blumen auf der Big Data Industry Expo 2021 in China: Durch den Einsatz von Robotern verändert sich beispielsweise die Arbeit in der Industrie grundlegend | Foto: IMAGO / Xinhua

In der Finanzwelt macht ein neues Schlagwort die Runde: Disruption! Darunter versteht man Innovationen, mit dem Potenzial ganze Branchen zu zerlegen, oder zumindest bisherige Märkte auf den Kopf zu stellen. Dieser Wandel vollzieht sich vor allem im Technologiesektor.

Ein anschauliches Beispiel liefert der E-Commerce. Shopping per Knopfdruck wird immer beliebter. Eine Entwicklung, die durch die Corona-Pandemie weiter beschleunigt wurde. Während der stationäre Handel unter den globalen Lockdowns ächzte, klingelten bei den Online-Händlern die Kassen. Doch auch in anderen Branchen finden bahnbrechende Veränderungen statt: Da wären die E-Mobilität in der Autoindustrie, Neo-Broker oder Kryptowährungen im Bankensektor, 3D-gedruckte Häuser im Baugewerbe, Robotik in der Industrie, gedruckte Herzarterien oder Digital Health im Gesundheitswesen, Wasserstoff, Blockchain…

Geringeres Engagement im Technologiesektor

Um die Wachstumschancen dieser sich beschleunigenden Trends zu nutzen, wurden bereits diverse Fonds aufgelegt! Neben dem GAM Disruptive Growth (ISIN: IE00B5THWW23) oder dem CPR Global Disruptive Opportunities (ISIN: LU1530899142) ist der DNB Disruptive Opportunities (ISIN: LU2061961145) der norwegischen Bank DNB einen Blick wert. Der Fonds von Manager Adun Wickstrand Ivesen besticht aktuell mit der besten Wertentwicklung über ein Jahr (71 Prozent) unter den explizit auf Disruptionen konzentrierten Portfolios. Geholfen hat dabei sicherlich das geringere Exposure in Technologiekonzernen (22 Prozent), die im Frühjahr zunächst auf den Verkaufslisten der Investoren standen. Die Konkurrenzfonds sind im Technologiesektor deutlich höher engagiert (teils über 40 Prozent).

Um aus einem Anfangs-Universum von mehr als 2.000 globalen, börsennotierten Unternehmen die zukunftsträchtigsten Chancen herauszufiltern, bedient sich Manager Ivesen eines Top-Down-Ansatzes und achtet vor allem auf die Bewertung und das Momentum. Dabei beackern er und sein Portfolio-Team fünf Haupt-Themenfelder: Konnektivität (Internet der Dinge und E-Commerce), urbane Mobilität, industrielle Revolution (AI, Robotics, Big Data), Demografie (Healthy Lifestyle oder Aging Population) sowie Green Deal (Ressourceneffizienz und Kohlenstoffreduktion). Hilfreich für die Titelauswahl ist zudem die hauseigene Themenfondspalette, die zu den fünf Kategorien passt und ein fundamentales und übergreifendes Research bietet (DNB Fund Technologiy, Renewable Energy, Finance, Healthcare, Global/ Nordic & EM).

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Unternehmen, die die Branche umkrempeln

Letztlich ergibt sich ein Portfolio von aktuell rund 100 Positionen. Hoch gewichtet ist etwa Energy Recovery. Die Firma mit Hauptsitz in der sonnenverwöhnten San Francisco Bay ist weltweit führend in der Energierückgewinnung und gilt als Drehkreuz für technische Innovationen. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung und Fertigung von Lösungen, die Abfälle reduzieren, die Betriebseffizienz verbessern und die Produktionskosten für sauberes Wasser sowie Öl und Gas senken. Was als bahnbrechende Erfindung für die Wasserentsalzung begann, hat sich so zu einem weltumspannenden Unternehmen entwickelt. Dank des Verfahrens zur Wasserentsalzung sparen die Kunden von Energy Recovery Jahr für Jahr 2 Milliarden US-Dollar an Energiekosten.

Ein weiteres Unternehmen, das das Zeug dazu hat, die Welt umzukrempeln, ist im Bereich Solartechnik aktiv. Mit 550.000 Kunden zählt Sunrun in den Vereinigten Staaten zu den führenden Anbietern von Solar-, Speicher- und Energiedienstleistungen für Privathaushalte. Die Vision der 2007 gegründeten Firma: Die Schaffung eines von der Sonne versorgten Planeten. Anleger, die vor drei Jahren die Aktie des Solartechnik-Unternehmens in ihr Depot buchten, haben heute allen Grund zur Freude. Kostete eine Aktie Ende Februar 2018 noch knapp 5,50 Euro, wechselt sie aktuell für rund 45 Euro ihre Besitzer.

Die größte Fonds-Position ist derzeit Alphabet. Die aus der Suchmaschine Google entstandene Holding vereint starke Marken wie Android, YouTube oder Chrome. Geografisch liegen die Schwerpunkte des Fonds in den USA (35 Prozent), Norwegen (14 Prozent), Frankreich (10 Prozent) und Deutschland (8 Prozent).

Über den Autor: Sven Stoll beschäftigt sich bereits seit den 1990er-Jahren mit Investmentfonds und betreibt auf Facebook den Blog World of Investmentfonds.

Hinweis: Es handelt sich hierbei um keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung. Die Geldanlage am Kapitalmarkt ist mit Risiken verbunden. Aus Wertentwicklungen in der Vergangenheit lässt sich nicht auf künftige Wertentwicklungen schließen.

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