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Interview mit Eckhard Sauren „Frühzeitig einen Absolute-Return-Anteil in das Portfolio integrieren!“

Eckhard Sauren (45) ist Gründer und Geschäftsführer der Sauren-Fondsservice AG
Eckhard Sauren (45) ist Gründer und Geschäftsführer der Sauren-Fondsservice AG | Foto: Sauren

der fonds: Herr Sauren, was sind besondere Merkmale der Multi-Asset-Fonds aus Ihrem Haus im Vergleich zu anderen Anbietern?

Eckhard Sauren: Das erste wesentliche Kriterium ist, dass wir moderne Multi-Asset-Fonds anbieten, welche nicht nur die Aktien- und Anleihenmärkte abdecken, sondern auch in vielversprechende Absolute-Return-Strategien investieren. Der zweite wesentliche Punkt zeigt sich darin, dass es sich bei unseren Multi-Asset-Fonds um Dachfonds handelt, womit wir in eine Vielzahl von erfolgversprechenden Managern investieren. Die Managerdiversifikation ist ein wesentlicher Vorteil, da wir nicht vom Ergebnis eines einzelnen Fondsmanagers abhängig sind.

Mischfonds liegen beim Publikum derzeit ganz vorn, während andere Fondsklassen Abflüsse melden. Unter welchen Voraussetzungen kann die hohe Nachfrage nach Multi-Asset-Fonds anhalten?

Sauren: Die starken Aktienmärkte und die über Jahrzehnte gesunkenen Zinsen sowie die damit verbundenen Kursgewinne der Anlageklassen brachten ideale Voraussetzungen für klassische Mischfonds mit sich. In den daraus resultierenden attraktiven Fondsergebnissen sehen wir den wesentlichen Grund für die hohe Nachfrage. Der Boom der klassischen Mischfonds würde nur anhalten, wenn auch zukünftig beide Anlageklassen attraktive Ergebnisse liefern und im Idealfall die Korrelation zwischen Aktien und Anleihen leicht negativ bleibt. Wir halten dies jedoch für sehr unwahrscheinlich, daher sehen wir die Zukunft bei modernen Multi-Asset-Fonds.

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Sauren hat jüngst eine Studie vorgelegt: Klassische Mischfonds hätten in den vergangenen Jahren vor allem von Umständen profitiert, die in der Zukunft kaum mehr gegeben seien. Könnten Sie diesen Befund näher erläutern?

Sauren: Zum einen haben sich die Aktienmärkte seit der Finanzmarktkrise 2008/2009 insgesamt sehr positiv entwickelt. Wie die nächsten Jahre aussehen werden, ist nicht prognostizierbar. Zum andern waren die Anleihemärkte über Jahrzehnte von fallenden Kapitalmarktzinsen geprägt. Seit dem Hochpunkt bei 11,43 Prozent im September 1981 ist die Umlaufrendite in Deutschland über mehr als drei Jahrzehnte zurückgegangen. Im Jahr 2016 fiel die Umlaufrendite erstmals in der Historie in den negativen Bereich und markierte am 6. Juli 2016 ihren bisherigen historischen Tiefststand bei einem Wert von -0,29 Prozent.

Bis heute konnte die Umlaufrendite zwar wieder knapp in den positiven Bereich ansteigen, liegt mit einem Wert von 0,08 Prozent aber immer noch auf einem historisch niedrigen Niveau. Die vorherrschende Tendenz fallender Kapitalmarktzinsen hat in der Vergangenheit allgemein zu starken Kursgewinnen bei Anleihen hoher Bonität geführt. Basierend auf der derzeitigen Umlaufrendite werden Investoren jedoch in den nächsten zehn Jahren nominal kaum Geld im Anleihebereich verdienen können. Gleichzeitig tragen sie das Risiko von Kursverlusten im Falle eines möglichen Anstiegs der Kapitalmarktzinsen.

Zum anderen besteht ein wesentlicher Grund, der unsere Skepsis gegenüber klassischen Mischfonds untermauert, darin, dass die Mischfondsmanager im Regelfall nur von der allgemeinen Marktentwicklung der zugrunde liegenden Anlageklassen profitiert haben. Kaum ein Manager konnte einen Mehrwert gegenüber den Marktindizes aufgrund seiner Anlageentscheidungen generieren.

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