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Aktualisiert am 03.01.2017 - 14:39 Uhrin Gold & EdelmetalleLesedauer: 7 Minuten

Interview mit Goldexperte Joachim Berlenbach Der Greenback als Kompassnadel

der fonds: Herr Dr. Berlenbach, eigentlich hat sich an dem generellen Umfeld, in dem Gold seit Beginn des laufenden Jahres stark gesucht war, nichts geändert. Blickt man auf die Eurozone, hat sich die Unsicherheit nach dem Italien-Referendum sogar noch verstärkt. Woran liegt es, dass der Goldpreis weiterhin unter Druck ist?

Joachim Berlenbach: Es gibt mehrere Gründe für den fallenden Goldpreis in der zweiten Jahreshälfte, doch könnte dieser schon bald wieder in eine positive Richtung drehen. Während es im dritten Quartal hauptsächlich Gewinnmitnahmen nach dem spektakulären Anstieg in der ersten Jahreshälfte waren, sind es seit Trumps Wahl zum US-Präsidenten zunehmend Opportunitätskosten, die den Goldpreis unter Druck setzen. So hat die überraschende Wahl Trumps eine neue Euphorie für andere Asset-Klassen wie Aktien und Industrierohstoffe ausgelöst, nachdem Investoren sich nach einer anfänglichen Skepsis schnell auf die möglichen positiven Entwicklungen einer Trumpschen Wirtschaftspolitik fokussierten.

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Foto: Dr. Joachim Berlenbach / Quelle: Universal Investment

Dies trieb den US-Dollar nach oben, was sich zusätzlich negativ auf den Goldpreis auswirkt, und kreierte Opportunitätskosten für Gold. Es bleibt abzuwarten, ob die Markterwartungen für Anlageopportunitäten erfüllt werden können, die ersten Zweifler melden sich schon. Die Goldverkäufe dürften daher schon bald ihr Ende finden, denn es gibt eine Menge anderer Gründe für einen steigenden Goldpreis: Indiens Entscheidung, größere Banknoten aus dem Verkehr zu ziehen oder Importrestriktionen in China. Beides hält die Prämien auf den Goldpreis hoch. Hinzu kommen politische Unsicherheiten in Europa. All dies könnten 2017 positive Katalysatoren für den Goldpreis sein.

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