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Interview mit Investec Asset Management „Wir kommunizieren ganz klar, was wir leisten können“

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Als Multi-Asset-Fondsmanager justieren Sie aktiv die Stellschrauben. Wie sehen Sie die Debatte über aktive und passive Ansätze? Der weit fortgeschrittene Konjunkturzyklus ruft doch geradezu nach aktiver Fondsverwaltung?

Stopford: Investiert man, etwa im Fall unseres Global Multi-Asset Income Fund, über verschiedene Anlagenklassen hinweg, macht ein passiver Ansatz keinen Sinn. Wir bauen ja gerade unsere Multi-Asset-Portfolios so, dass Korrelationen minimiert werden und sich letztlich aktives Management auszahlt. Viele kurz- bis mittelfristig orientierten Anleger wählen hingegen einen passiven Ansatz, weil die Assets, auf die sie setzen, in der Vergangenheit gut gelaufen sind. Doch wie heißt es immer so schön: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse. Kurz gesagt: Aus rein passiven Ansätzen ergeben sich gefährliche Verlustrisiken.

Die Mechanik von Multi-Asset-Portfolios soll hingegen gut kalkulierbare Ergebnisse bringen. Deshalb wird auf eine jeweils handverlesene Mischung aus Aktien, Anleihen, Rohstoffen, alternativen Investments und anderen Instrumenten gesetzt, die jederzeit flexibel angepasst werden kann. Wenn man ein klares Ziel vor Augen hat, ist es unserer Einschätzung nach angebracht, aktiv darauf hinzuarbeiten.

Aus Chinas Öffnung seines bisher weitgehend verschlossenen Finanzmarkts ergeben sich neue Anlagechancen. Was bedeutet dieser Kurswechsel für aktive Manager?

Stopford: Das Aktien- und Anleihenuniversum, in das sich investieren lässt, expandiert durch Chinas Schritt, seinen Finanzmarkt behutsam zu öffnen. Aktive Manager finden in China reichlich Gelegenheit, um mittels Bottom-up-Ansätzen das Wachstumspotenzial einzelner Unternehmen zu analysieren und gegebenenfalls ins Depot zu buchen.

Ebenso interessant ist für uns die neue Rolle, die Chinas börsennotierte Unternehmen zukünftig in Indizes spielen werden. Noch ist China aufgrund seines bislang weitgehend verschlossenen Finanzmarktes in vielen Indizes unterrepräsentiert. Doch es ist absehbar, dass Schwellenländer-Indizes zukünftig im zunehmenden Maß von China dominiert werden. Institutionelle Investoren werden deshalb verstärkt China-Assets, darunter die bekannten namhaften Blue Chips, in ihre Portfolios kaufen – was deren Preise weiter festigt.

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