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Interview mit Peter Buck, Vorstand bei der Sauren Fonds-Service AG „Wir haben über 20 Jahre ein vergleichbares ETF-Portfolio übertroffen“

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Spielt für Sie die Größe der verwalteten Vermögen eine Rolle?

Buck:  Es kommt oft vor, dass Manager in der Vergangenheit sehr erfolgreich waren und der Erfolg zu Mittelzuflüssen und einem deutlichen Anstieg des zu verwaltenden Volumens geführt hat. Doch bei einem großen Volumina verliert der Manager seine Flexibilität und kann auch nicht mehr mit vernünftiger Gewichtung in attraktive Anlageideen mit eingeschränkter Liquidität investieren. Daher sind uns erfahrene, erfolgreiche Manager am liebsten, die für kleine Volumina verantwortlich sind und dabei ihre ganze Kreativität ausspielen können.

Gibt es bei diesen kreativen Managern bestimmte Gemeinsamkeiten?

Buck: Das sind meist Persönlichkeiten, die Spaß daran haben, zu Unternehmen zu fahren, mit dem Vorstand zu sprechen und selbst eine tiefe Recherche durchzuführen. Auf diese Weise werden sie sehr erfolgreich. Doch dann passiert manchmal etwas, das man auch in anderen Branchen findet: Diese Fondsmanager werden nach oben gelobt. Oder ihr Fonds erreicht eine Größe, bei der sie nicht mehr in gewohnter Weise agieren können.

Was heißt das genau?

Buck: Statt mit den Aufgaben des Tagesgeschäfts als verantwortlicher Fondsmanager müssen sie sich zum Beispiel als ernannter Geschäftsführer mehr mit Bürokratie beschäftigen. Das ist nicht ihre Kernkompetenz; manchmal verlassen sie dann ihren Fonds und gehen zu einer kleineren Gesellschaft, um dort wieder ihre Stärken ausspielen zu können. Sie bleiben heiß auf die Suche nach Chancen. Oder es gibt junge Aktienanalysten, die einem erfahrenen Management zuarbeiten, aber schon gute eigene Ideen entwickeln. Sobald sie für ein eigenes, kleines Portfolio verantwortlich werden, sind sie für uns grundsätzlich interessant.

Sie betreiben mit Ihrer Suche einen erheblichen Aufwand. Auch die qualifizierte Arbeit der Fondsmanager, in die Sie investieren, gibt es nicht umsonst. Angesichts der immer intensiver geführten Diskussionen um die Kosten gemanagter Fonds – stellt sich da nicht die Frage, ob dieser Aufwand gerechtfertigt ist?

Buck: Leider denken viele Anleger, wenn sie sich ein Magazin kaufen und aus den dort hoch gerankten Fonds selbst ein Portfolio zusammenstellen, seien sie auf der Gewinnerspur. Doch das ist ein Irrtum. Ein Anleger verfügt in der Regel einfach nicht über die nötigen Informationen für eine erfolgreiche Strategie. Wenn man sich zum Beispiel die Fonds-Empfehlungen von 2008 anschaut, so sind die heute weitgehend verschwunden. Doch es fällt Anlegern natürlich schwer, sich das einzugestehen.

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