Interview mit Peter Buck, Vorstand bei der Sauren Fonds-Service AG „Wir haben über 20 Jahre ein vergleichbares ETF-Portfolio übertroffen“
Es gibt doch die Möglichkeit, ganz einfach in ETF zu investieren. Immer mehr Anleger machen das – und die Kosten tendieren gegen null.
Buck: Diese Betrachtung ist zu einseitig. Was nützen geringe Kosten, wenn die Performance nicht stimmt? ETF können nur Erfolge vorweisen, wenn die Märkte nach oben gehen. Das war in den vergangenen Jahren der Fall, weil sie mit einer Menge Geld geflutet wurden. Doch das wird nicht ewig so bleiben. Sobald die Zeiten wieder stürmischer werden, zahlt sich aktives Management aus. Dann ist es zum Beispiel unbedingt notwendig, auf Absolute-Return-Strategien zu setzen.
Warum Absolute Return? In stürmischen Zeiten kann man doch auf Anleihen oder defensive Aktien setzen. Und einfach zehn Jahre abwarten – so wie es André Kostolany empfohlen hat.
Buck: Nein, erstens gibt es bei Anleihen seit Jahren keine Zinsen. Und zweitens ist bei Aktien dieses Abwarten nicht mehr zeitgemäß. Heute weiß man doch gar nicht, ob es das Unternehmen, dessen Aktien man kauft, in zehn Jahren noch gibt. Die Welt orientiert sich nicht mehr wie früher in erster Linie an fundamentalen Daten. Sie wird beherrscht von Angst und Gier.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Wie setzen Sie Absolute-Return-Strategien ein?
Buck: Wir haben unseren Anteil in Rentenfonds stark reduziert und durch Absolute-Return-Strategien ersetzt.
War Sauren mit dieser Strategie bisher erfolgreich? Welchen Mehrwert haben Sie für Ihre Anleger erwirtschaftet?
Buck: Am 1. März 2019 wird unser erster Fonds, der aktienorientierte Sauren Global Growth, 20 Jahre alt. Wir haben einen vergleichbaren ETF von Vanguard in dieser Zeit im Durchschnitt um 2 Prozent p.a. übertroffen. Und wir sind zuversichtlich, dass wir auch künftig einen nachhaltigen Mehrwert gegenüber den Märkten erzielen können. Wir wollten ja eine Wette abschließen – Einsatz eine Million Euro – dass unser ausgewogener Sauren Global Balanced ein vergleichbar aufgestelltes ETF-Portfolio über weitere zehn Jahre schlagen wird. Es hat sich aber kein ETF-Anbieter getraut, die Wette anzunehmen.
