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Aktualisiert am 25.01.2017 - 09:32 Uhrin AktienLesedauer: 5 Minuten

Interview mit Prof. Dr. Stefan Duchateau, Berater des PTAM Global Allocation UI-Fonds „In der Eurozone finden sich aktuell Chancen“

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Was halten Sie von dem Versprechen der EZB die Geldschleusen von April bis Dezember 2017 weiterhin massiv offen zu halten?

Duchateau: Ich will Sie nochmals überraschen und möglicherweise irritieren: Das Geldmengenwachstum im Euroraum ist weiterhin viel zu niedrig, insbesondere im Vergleich zu den USA. Die EZB muss hier ihre Anstrengungen verstärken.

Hauptursache der schleppenden Entwicklung sind meiner Meinung nach die unzusammenhängenden staatlichen Maßnahmen zur Bankenregulierung: Die Geschäftsaktivitäten der Banken sterben ab, weil die Institute aufgefordert sind ihr Eigenkapital zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt zu erhöhen. Diese geforderten Maßnahmen wären vor zehn Jahren in Ordnung gewesen, wirken jetzt aber stark prozyklisch und blockieren damit das Wirtschaftswachstum.

Sie nehmen Ihre Investmententscheidungen für den Mischfonds Global Allocation UI auf der Grundlage eines wissenschaftlich fundierten und in der Praxis bewährten Modells vor, das durch Analysen ergänzt wird. Was hat es mit diesem Modell auf sich und wie unterstützt es dabei, Aktien zu bewerten und auszuwählen?

Duchateau: Das Modell hilft uns, Chancen und Risiken der Aktien- und Anleihenmärkte zu analysieren und entsprechend zu investieren. Wir berechnen unter Zuhilfenahme des Modells die zu erwartende Rendite und das jeweilige Risiko. Unser Ansatz weist uns kohärent die richtige Richtung, ungeachtet der Turbulenzen an den Aktienmärkten im vergangenen Jahr. Am Ende dieses nervenaufreibenden Jahres 2016 sahen wir uns bestätigt.  

Zeigt Ihr Analyse- und Investmentraster derzeit bestimmte Regionen und Sektoren als besonders ertragreich an?

Duchateau: Das Modell weist aktuell auf Chancen in der Eurozone hin – vor allem  in Deutschland, den Niederlanden und Belgien – und lässt für Industriekonzerne in den USA hoffen. Auf der anderen Seite warnt es auf längere Sicht vor Investments in Schwellenländern.

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