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Aktualisiert am 31.03.2022 - 17:41 Uhrin AktienLesedauer: 3 Minuten

Interview mit Uwe Röhrig, UBS Asset Management „Brasilien und Mexiko haben gutes Wachstumspotenzial“

der fonds: Herr Röhrig, die Schwellenmärkte kamen zu Jahresbeginn gut voran. Zuletzt hat sich das Bild eingetrübt. Was sollten Anleger wissen?

Uwe Röhrig: Die fundamentale Verfassung der meisten Schwellenländer – damit verstehen wir die Länder innerhalb des MSCI Emerging Markets Index – ist relativ gut, abgesehen von wenigen Ausnahmen. Hierzu zählen zum Beispiel die Türkei oder Argentinien, wobei das letztgenannte Land erst 2019 in den Schwellenländer-Index aufgenommen werden soll. Die Nettoverschuldung der Schwellenländer in Fremdwährungen ist relativ tief, anders als die Schlagzeilen zahlreicher Medien es suggerieren. Denn die aktuellen Bewegungen in Schwellenländerwährungen sind weniger auf fundamentale Probleme dieser Länder als auf die Portfolioumschichtungen Richtung US-Dollar zurückzuführen. Der einfache Grund sind die steigenden Zinsen und somit die verbesserte Attraktivität von Anlagen in US-Dollar.

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Das Goldlöckchen-Szenario ist passé, von einem global synchronen Konjunkturaufschwung kann keine Rede mehr sein. So hat sich Argentinien überraschend an den IWF gewendet. Wie sollten sich Anleger mit Fokus auf Südamerika verhalten?

Röhrig: Wir raten zur Vorsicht, vor allem wegen der Lage in zwei großen Ländern in Zentral- und Südamerika: Brasilien und Mexiko. Wahlen in Brasilien stehen für den 7. und 28. Oktober mit einem ungewissen Ausgang an, was zu Unsicherheiten auf den Märkten führen könnte. In Mexiko muss man abwarten, was die neue Regierung um Präsident Andrés Manuel López Obrador in ihr Programm aufnimmt und welche Schwerpunkte gesetzt werden. Außerdem sind Verhandlungen zum Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (NAFTA) immer noch ausstehend und die mexikanischen Rohstoffe zurzeit eher hoch bewertet.

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