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Interview zu Multi-Asset-Strategien, Teil I „Eine Bewährungsprobe für Multi-Asset-Fonds steht noch aus“

Katharina Ehrhardt, Portfoliomanagerin bei Wüstenrot & Württembergische Asset Management: „Jeder sollte die Chance haben frühzeitig zu entdecken, dass es Möglichkeiten gibt sich an Unternehmenskapital und guten Ideen anderer zu beteiligen“
Katharina Ehrhardt, Portfoliomanagerin bei Wüstenrot & Württembergische Asset Management: „Jeder sollte die Chance haben frühzeitig zu entdecken, dass es Möglichkeiten gibt sich an Unternehmenskapital und guten Ideen anderer zu beteiligen“ | Foto: W&W AM

der fonds: Frau Ehrhardt, als Fondsmanagerin treffen Sie Anlageentscheidungen und haben die Aufgabe, das Fondsvermögen möglichst ertragreich und sicher anzulegen. In welchen Anlageklassen sehen Sie derzeit Chancen? Wo lauern Risiken?

Katharina Ehrhardt: Am klarsten lassen sich unsere Überzeugungen an unserer W&W Vermögensverwaltenden Strategie ablesen, die wir bewusst ganz offen gestaltet haben: Wir verzichten hier auf Benchmarks oder feste Kontingente. Strategische Fesseln wie beispielsweise eine starre USA-Quote gibt es hier nicht. Jeder der beteiligten Fondsmanager ist also gefordert, seine besten Ideen einzubringen. Finden wir nichts, bleibt das Geld auch mal in der Kasse. Wir haben die zuletzt hohen Kursstände genutzt, um unsere Aktienquote von über 40 Prozent am Jahresanfang auf jetzt 15 Prozent weiter zu senken. Investiert sind wir in Europa, Asien und den Frontier-Märkten. USA ist seit längerem nicht enthalten, die Quote beträgt 0 Prozent. Innerhalb von Asien ist Japan sehr hoch gewichtet, da wir dort besonders viele positive Veränderungen sehen.

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Wie sieht es auf der Anleihenseite aus?

Ehrhardt: Der Rentenbereich bleibt eine Herausforderung, hier sind wir komplett weg von klassischen Staatsanleihen und bewegen uns im Nachrang-Bereich und sehr selektiv in Emerging Markets, wie zum Beispiel Mexiko. Eine große Überzeugung von mir sind indische Bonds, hier sind wir seit fast drei Jahren als einer der ersten Investoren in Europa mit nennenswerter Quote investiert. Hier überzeugen uns neben dem hohen Carry die Tatsache, dass sich die indische Zentralbank als eine der wenigen Notenbanken weltweit in einem Zinssenkungszyklus befindet, die Inflation in den letzten Jahren massiv gesunken ist und der Markt quasi frei von ausländischen Investoren ist.

Zuletzt neu aufgebaut haben wir den Bereich Frontier-Anleihen, erst einmal nur in einer kleinen Gewichtung, aber 14 Prozent Fälligkeitsrendite. Das Wachstum in den jeweiligen Märkten und die breite Streuung über einen Fonds haben uns das Risiko eingehen lassen. Zudem glauben wir über unser langjähriges Aktien-Frontier-Engagement inzwischen ein durchaus profundes Verständnis dieser Märkte erlangt zu haben.

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