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Interview zu Multi-Asset-Strategien, Teil II „Eine Bewährungsprobe für Multi-Asset-Fonds steht noch aus“

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Die reine Tätigkeit ist oft fast dieselbe, nur die Zielsetzung eine völlig andere. Je öfter man das übt und praktiziert, umso besser wird man darin – beide Tätigkeiten beeinflussen sich somit gegenseitig sehr positiv. Durch das Job-Coaching erhalte ich so viel Einblick in andere Branchen, was mir auch hauptberuflich nutzt. Meine Coaching-Klienten profitieren umgekehrt von meinem Wirtschafts-Know-how. Ich arbeite unter anderem auch mit Langzeitarbeitslosen: Wenn ich da als „Wirtschaftsexpertin“ sage, dass die Situation in Deutschland so gut ist wie nie, dass es leicht sein wird etwas zu finden, nimmt man mir das eher ab, als wenn die Sachbearbeiterin beim Jobcenter genau dasselbe sagt. Und das kann man positiv nutzen, um den Betroffenen Mut zu machen und den Blick für die Möglichkeiten zu öffnen.

Wo mich gerade die Positive Psychologie sehr in meiner eigenen Arbeit beeinflusst? Sie ermöglicht einen besseren Umgang mit Stress und stärkt die eigene Resilienz. In Zeiten von Rekord-Burnout-Quoten wird das auch für Unternehmen eine immer wichtigere Kompetenz. Die Kenntnis der Positiven Psychologie unterstützt die Fähigkeit, sich Ziele zu setzen, die mit den eigenen Bedürfnissen und Stärken im Einklang stehen, und eben wirklich mutig das zu vertreten und umzusetzen, was richtig erscheint.

Könnten Sie hierzu ein konkretes Beispiel nennen? Wie setzen Sie Ihre Erkenntnisse um?

Ehrhardt: Ich habe im vergangenen Jahr meine Arbeitszeit auf 80 Prozent reduziert, da als Wochenendpendler zwischen München und Ludwigsburg das Private in den letzten zehn Jahren manchmal ein bisschen zu kurz kam. In Zeiten, in denen wir alle Angst haben, dass uns die Arbeit aufgrund Digitalisierung perspektivisch ausgeht, halte ich das für ein simples, massentaugliches Instrument. Es senkt einerseits die Personalkosten der Firmen, ohne Know-how zu verlieren, wie es bei Entlassungen der Fall wäre, und steigert die Zufriedenheit und oft auch Effizienz des Einzelnen massiv. Dauerhaft eine Vier-Tage-Woche, das findet fast jeder attraktiv. Ob man die Zeit dann dafür verwendet, mal jenseits der überlaufenen Wochenenden in die Berge oder an den See zu gehen, mehr Zeit für seine Familie zu haben, ein Buch zu schreiben oder die Möglichkeit nutzt, völlig ohne finanziellen Druck ein zweites Standbein aufzubauen, da wird jeder eine andere Antwort finden. Ich persönlich habe auch hier breit diversifiziert.

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