LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in InterviewsLesedauer: 5 Minuten

Interview zu Multi-Asset-Strategien, Teil II „Eine Bewährungsprobe für Multi-Asset-Fonds steht noch aus“

Seite 3 / 3

Hin und wieder gehen Sie auch in Schulen, um bei den Schülern Interesse und Eigeninitiative für Wirtschaftsleben und Börse zu wecken. Bemerken Sie hier Veränderungen? Ist die jüngere Generation aufgeschlossener gegenüber den Chancen der Börse?

Ehrhardt: Nein, leider erstmal gar nicht. Ich erschrecke immer wieder, wie gering die Vorkenntnisse sind. Dabei ist es so einfach, das Interesse zu wecken. Ich erkläre es gern anhand meines ersten Nebenjobs in einer Eisdiele. Wenn ich diese jetzt kaufen möchte, 50.000 Euro selbst habe, sie aber 100.000 Euro kostet, was mache ich? Finde ich 50 Leute, die mir je 1.000 Euro dazu geben? Und wer möchte lieber eine feste Verzinsung und nach drei Jahren sein Geld zurück? Wer möchte direkt am Gewinn beteiligt werden? Und wenn wir eine zweite und dritte Eisdiele aufmachen seinen Einsatz vielleicht auch verdoppeln?

Der Einsatz kann sich aber auch halbieren, sobald wir mit einem Salmonellen-Befall in der Zeitung stehen und die Kundschaft ausbleibt… Wer möchte ein bisschen mitreden über die Strategie, welche Sorten es gibt? Und ob wir weiter wachsen? Und wem ist das eigentlich egal, solange er sein Geld zurückbekommt? Und schon hat man den Unterschied zwischen einer Aktienbeteiligung und einer Unternehmensanleihe mal im Groben verstanden. Und noch wichtiger: Wie ticke ich denn selbst in Bezug auf Risiko?

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Ich freue mich immer, wenn W&W hier aktiv ist, sei es mit Schulen, die uns immer mal wieder zu verschiedenen Themen im Haus besuchen, oder auch bei Auszubildenden. Wenn ich gebeten werde einen Teil zu übernehmen, mache ich das fast immer möglich.

Am meisten hat mich kürzlich gefreut, als eine Schülerin nach unserer intensiven Diskussion nachdenklich meinte: „Aber dann könnte ich das doch auch? Wenn ich eine gute Idee habe, jemanden finden, der mich darin unterstützt, und selbst eine Firma gründen? So wie Zuckerberg damals?“ Es muss nicht jeder gleich ein Unternehmen gründen oder Aktien vom ersten Taschengeld kaufen, aber jeder sollte die Chance haben, frühzeitig zu entdecken, dass es diese Möglichkeiten gibt: Sich am Unternehmenskapital und den guten Ideen anderer zu beteiligen oder sogar selbst unternehmerisch aktiv zu werden.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion