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Investment-Expertin Olivia Mayell „Technologieaktien haben noch Potenzial”

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Wie sind die Multi-Asset-Fonds von J.P. Morgan Asset Management gegen Kursschwankungen abgesichert?

Mayell: Anleihen gleichen Aktienrisiken heutzutage nicht mehr aus. Die Korrelationen zwischen den Anlageklassen sind instabil. Deshalb wird es immer schwieriger, Multi-Asset-Fonds gegen Kursschwankungen abzusichern. Einige Vermögensverwalter mischen alternative Anlagen wie Immobilien, Infrastruktur, Rohstoffe und Gold bei. Bei J.P. Morgan Asset Management nutzen wir beispielsweise beim Global Income Fund für eine möglichst breite Diversifikation unterschiedliche Segmente von Aktien, Anleihen und Hybriden entlang der gesamten Kapitalstruktur der Unternehmen. Außerdem arbeiten wir mit Währungsabsicherungen und Futures zur Absicherung von Zinsrisiken.

Beim Global Macro Opportunities Fund setzen wir auch auf Positionen, die auf relative Wertentwicklung eingehen  – aktuell beispielsweise Long-Positionen in US-Finanzwerten gegenüber Short-Positionen in US-Versorgern oder Long-Positionen im US-Dollar gegenüber Short-Positionen im japanischen Yen.

Spielen alternative Anlagen überhaupt keine Rolle in Ihrer Asset-Allokation?

Mayell: Wir nutzen für unsere Income-Strategien durchaus Vermögenswerte aus der Immobilienbranche, zum Beispiel Real Estate Investment Trusts. Diese reagieren aber sensibel auf Kursschwankungen an den Aktienmärkten, korrelieren also zugegebenermaßen stark mit der Aktienvolatilität. Wir mögen deshalb auch Hypothekenanleihen aus dem nicht-staatlichen Bereich als Diversifikator für unsere Income-Fonds, denn die Anlageklasse bringt bei steigender Zins-Volatilität Ruhe ins Portfolio.

Für die Makro-Strategien nutzen wir auch derivative Strategien: Zur Absicherung des Portfolios gegen einen Rückgang an den Aktienmärkten haben wir beispielsweise zuletzt Put-Optionen gekauft, was zu einem niedrigeren Aktiendelta führt. Darüber hinaus haben wir uns durch ein Short-Engagement in Schwellenländerwährungen gegen die Folgen weiterer Zinserhöhungen in den USA abgesichert.

Was ist im Moment die größte Herausforderung im Multi-Asset-Fondsmanagement?

Mayell: Wir prüfen, wie sich die langsam steigenden Zinsen auf unsere Anleihen-Allokationen auswirken. Die Frage ist: Welche Wertpapiere leiden nicht unter dem neuen Kurs der Notenbanken?

Wie lautet die Antwort?

Mayell: Anleihen mit variabler Verzinsung bieten Chancen. Außerdem sind Kreditverbriefungen, also die Hypothekenanleihen aus dem nicht-staatlichen Bereich weiterhin interessant Als flexibler Multi-Asset Manager haben wir ja die Möglichkeit, mit Anlageklassen gegenzusteuern, die von einem solchen Umfeld profitieren würden: So gab es seit Auflage des Global Income Fund vor fast neun Jahren bereits elf Mal Phasen steigender Zinsen. In jeder dieser Phasen konnte der Fonds den breiten Anleiheindex übertreffen und bis auf ein Mal sogar ein positives Ergebnis erzielen.

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