LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 6 Minuten

Investment-Perspektiven in Indien China gibt die Richtung vor

Vor wenigen Tagen hat die Rating-Agentur Moody’s die Kreditwürdigkeit Indiens von der Note „Baa3“ auf „Baa2“ heraufgestuft – erste Erhöhung seit 14 Jahren. Moody’s begründete die Hochstufung auf „Investment Grade“ mit Fortschritten bei erfolgreichen Reformen in der Wirtschaftspolitik. Indien gilt jetzt auf der Grundlage der Bewertung von Moody’s als Schuldner mittlerer Güte, der momentan „zufriedenstellend“ agiert.

Indiens Finanzminister Arun Jaitley rügte die Entscheidung als überfällig und als „verspätete Anerkennung“ der Reformen der Regierung unter Premierminister Narendra Modi. Moody’s erwartet für Indien im laufenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von 6,7 Prozent. Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt, dass die Wachstumsrate in Indien in fünf Jahren bei 8,2 Prozent liegen dürfte, China indes nur auf 5,7 Prozent kommt. Längerfristig erwarten Volkswirte für Indien sogar zweistellige Wachstumsraten.

Aufgrund der Hochstufung gelten Investitionen in indische Staatsanleihen nun als durchschnittlich gute Anlage, die nur bei einer Verschlechterung der derzeit raschen konjunkturellen Entwicklung riskant werden könnte. Moody’s Ausblick ist allerdings stabil – die neue Bonitätsnote dürfte vorerst unverändert bleiben. Der Effekt auf dem Anleihemarkt? Experten gehen von niedrigeren Zinsen über alle Laufzeiten hinweg aus.

Reformen bringen Indien voran

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Nordea-Fondsmanager Jorry Rask Nøddekæ wittert generell Chancen in den Schwellenländern, wobei insbesondere der indische Subkontinent in den nächsten Jahren von wichtigen Entwicklungstrends profitieren dürfte. „So setzt sich beispielsweise der Urbanisierungstrend in einzelnen asiatischen Ländern – vor allem in Indien – zunehmend durch und kann sehr attraktive Anlagechancen eröffnen.

Darüber hinaus stellen wir fest, dass die Nutzung von Technologien, der bessere Zugang zu Finanzdienstleistungen sowie der steigende Bildungsgrad strukturelle Produktivitätssteigerungen zur Folge haben können, die wesentlich attraktiver sind als in den Industriestaaten. Und schließlich gibt es in dieser Anlageregion auch Spielraum für staatliche Reformen, wie sie in Indien bereits umgesetzt werden“, so Nøddekær.

Wie Bon James Syme, Portfolio Manager des JOHCM Global Emerging Markets Opportunities Fund (ISIN: IE00B41RZ573), beobachtet, ist die indische Modi-Regierung die am stärksten auf Reformen eingestellte Administration unter den Schwellenländern.

Zwei bedeutende Reformschritte aus der jüngsten Zeit führt Syme an: Zum einen den Beschluss über die Rekapitalisierung der Banken in Staatsbesitz in Höhe von umgerechnet 27 Milliarden Euro in den kommenden zwei Jahren. Seiner Einschätzung nach handelt es sich hierbei um den umfangreichsten Ansatz, den eine indische Regierung zur Lösung des Kapitalproblems der Staatsbanken je auf den Weg gebracht hat. Zum anderen nennt Syme die Verabschiedung eines Straßenbauprogramms über umgerechnet 89 Milliarden Euro in den kommenden fünf Jahren.

Tipps der Redaktion