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Investment-Perspektiven in Indien China gibt die Richtung vor

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Indien wird China überholen

Investments in Indien dürften sich nicht nur aufgrund eines günstigen Konjunkturverlaufs auszahlen. Auch die demografische Entwicklung dürfte Investitionen, auf lange Sicht angelegt, anschieben. Das Team von Pyrford International bei BMO Global Asset Management empfiehlt vor diesem Hintergrund langfristig eher auf Indien als auf China zu setzen.

Die auf Qualitäts- und Value-Investments spezialisierte Analystengruppe hat die beiden wichtigen Märkte unter Demografie-Gesichtspunkten analysiert und kommt zu dem Schluss: Die demografische Entwicklung im Reich der Mitte könne auf lange Sicht wegen des absehbaren Arbeitskräftemangels ungünstige Folgen haben. „Wenn wir nur einen Dollar zum Investieren für einen Anlagezeitraum von 20 oder 30 Jahren hätten und als Region zwischen China und Indien auswählen müssten: Wir würden uns für Indien entscheiden. Dafür gibt es vor allem einen Grund: die demografische Entwicklung in beiden Schwellenländern“, wägen die BMO-Finanzexperten ab.

Indiens Bevölkerung 2060 bei 1,68 Milliarden Menschen

China und Indien sind die beiden bevölkerungsreichsten Staaten auf der Erde – zusammen stellen sie 37 Prozent der Weltbevölkerung. In China leben heute 1,37 Milliarden Menschen, Indien kommt auf 1,32 Milliarden. Doch in nicht mehr als sieben Jahren wird voraussichtlich Indien den Nachbarn im Nordosten überholen. Hochrechnungen zufolge wird die chinesische Bevölkerungszahl ihren Scheitelpunkt im Jahr 2030 mit rund 1,44 Milliarden Menschen erreichen – anschließend dürfte die Bevölkerungszahl wieder sinken. Anders die Prognosen für Indien: Hier dürfte die Bevölkerung bis ins Jahr 2060 auf 1,68 Milliarden Menschen wachsen.

„Der künftig schwindende Bevölkerungsanteil liegt im Reich der Mitte an der geringen Geburtenrate von derzeit 1,6. Dies führt zu einer schnell alternden Bevölkerung mit entsprechenden Belastungen für soziale Wohlfahrt und Rentensysteme. Indien weist derzeit eine Geburtenrate von etwa 2,3 auf. Andere kritische Daten beziehen sich auf die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter – lose definiert als Personen zwischen 15 und 64 Jahren. Wachsende Arbeitskräfte bieten die Möglichkeit für schnelles wirtschaftliches Wachstum und eine deutliche Steigerung des Lebensstandards. Die erwerbsfähige Bevölkerung Chinas sinkt allmählich, während sie in Indien bis ins Jahr 2040 weiterhin wächst. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Wirtschaftswachstumsraten in beiden Ländern. Vereinfacht gesagt hat Indien das Potenzial, das chinesische Wachstum in den nächsten Jahrzehnten zu übertreffen. Die Betonung liegt auf ‚Potenzial‘. Ob Indien dieses nutzt, ist nach wie vor fraglich. So schreiten die Reformen langsamer voran, als wir gehofft hatten“, argumentiert das Team von Pyrford International bei BMO Global Asset Management.

Dennoch sind die Analysten von Pyrford International für die Entwicklung Indiens auf lange Sicht optimistisch. Eben deshalb würden sie langfristig eher auf Indien als auf China setzen.

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