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Aktualisiert am 15.01.2021 - 10:46 Uhrin ChinaLesedauer: 4 Minuten

Investments in China Wie das Conoravirus die Digitalisierung beschleunigt

Skywalk auf dem Jin Mao Tower in Shanghai
Skywalk auf dem Jin Mao Tower in Shanghai: Ungeachtet der aktuellen Coronakrise bietet Chinas Markt Anlegern viel Potenzial | Foto: imago images / China Foto
Projit Chatterjee Equity Stratgist bei UBS Asset Management

Die Verbreitung des Coronavirus von China in andere Länder erhöht derzeit die Unsicherheit von Anlegern, die bereits in China investiert sind oder über entsprechende Investments nachdenken. Viele Anleger orientieren sich deshalb am Verlauf der SARS-Krise in den Jahren 2002 bis 2003, als die Märkte auf dem Höhepunkt der Epidemie einen Tiefstand erreichten. Damals wurden die Verluste am Markt jedoch in weniger als drei Monaten wettgemacht; anschließend legten die Asset-Preise weiter kräftig zu. Vor dem Hintergrund des sich ausbreitenden Coronavirus stellen sich Investoren zunehmend die Frage, ob sich auch diesmal eine rasche Erholung einstellen dürfte. 

Profiteure des Coronavirus

Eine Begleiterscheinung der Epidemie: In zahlreichen Branchen dürfte sich die Digitalisierung beschleunigen. Davon könnten langfristig Firmen wie die chinesischen Unternehmen Tencent und Alibaba profitieren. Auch wenn Bildungsanbieter wie die chinesische TAL Education Group beim Offline-Geschäft mit Präsenzunterricht kurzfristig Einbußen verzeichnen, sollte ihr Online-Geschäft, bei dem keine Ansteckungsgefahren drohen, gestärkt aus der Krise hervorgehen. Zudem ist das Unternehmen im Online-Segment deutlich besser aufgestellt als seine Mitbewerber. Deshalb könnte sich der Marktanteil der TAL Education Group voraussichtlich weiter erhöhen.

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Auch chinesische Spirituosenhersteller wie Kweichow Moutai haben kurzfristig unter dem Coronavirus zu leiden. Längerfristig dürfte die Nachfrage jedoch weiter steigen, bedingt durch den anhaltenden Trend zu Premiumprodukten sowie die wachsende Nachfrage nach hochwertigen Spirituosen zu niedrigeren Preisen.

Wer hätte es gedacht? Auch für den Gesundheitssektor hat das Coronavirus kurzfristig negative Folgen. Die vom Virus Infizierten belegen Kapazitäten in den Kliniken, die im Normalfall für Patienten mit aufwendigeren und teuren Behandlungen vorgesehen sind. Bestimmte Unternehmen, die Medikamente und Produkte für die Bekämpfung des Virus anbieten, dürften jedoch von der Epidemie profitieren.

Langfristige binnenwirtschaftliche Themen bleiben weiterhin interessant

Kurzfristig sorgt die Coronakrise für Turbulenzen. Doch unser Fokus als Investoren liegt auf dem längerfristigen Ausblick. Hinsichtlich des Handelsstreits zwischen den USA und China gehen wir nach wie vor davon aus, dass die Spannungen zwischen Peking und Washington nicht auf die Schnelle vollständig ausgeräumt werden können. Zwar hat sich die Lage kurzfristig gebessert, doch auf längere Sicht bleiben die Unsicherheiten bestehen. Insofern sind wir in China unverändert in langfristigen binnenwirtschaftlichen Themen investiert: Darunter fallen der wachsende Anteil von Ausgaben für Nicht-Basiskonsumgüter, der Trend zu Premiumprodukten, die steigende Nachfrage nach Finanzdienstleistungen sowie die wachsenden Investitionen in Forschung und Entwicklung. Ein weiterer Fokus ist für uns die Premiumisierung, das heißt, dass Konsumenten mit steigendem Einkommen mehr für höherwertige Produkte und Dienstleistungen ausgeben.

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