LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 3 Minuten

IWF erhöht Wachstumsprognosen Aufschwung bleibt fragil

Seite 2 / 2

Finanzmärkte verzerren das Bild der Konjunktur

Die in Washington ansässige Organisation kommt nicht umhin, Politik und Wirtschaft zu warnen.  Die höheren Wachstumsraten könnten sich als unbeständig erweisen. Zwar würden sich die Finanzmärkte derzeit fest zeigen, doch es bestünden ernsthafte Wachstumsrisiken, die von den Finanzmärkten derzeit nicht eingepreist werden. Das Fazit des IWF: Die gut laufenden Märkte senden falsche Signale an die Politik.

„Die finanziellen Rahmenbedingungen bleiben weltweit günstig, und die Finanzmärkte scheinen wenig Turbulenzen zu erwarten, obwohl die Federal Reserve den geldpolitischen Normalisierungsprozess fortführt und die Europäische Zentralbank (EZB) sich diesem Prozess nähert“, heißt es in dem Bericht. Positive Entwicklungen hin zu einer Normalisierung der Geld- und Finanzpolitik seien eigentlich ein Grund zu größerer Zuversicht, weder Politik noch Märkte dürften sich jedoch in falscher Sicherheit wiegen, so die Warnung des IWF.

Politiker zu Reformen aufgerufen

Der IWF verweist ausdrücklich darauf, dass nicht alle Länder am derzeitigen Aufschwung teilnähmen und der mittelfristige Wachstumsausblick für viele Weltregionen nach wie vor enttäuschend ausfalle. Zugleich komme die Inflation wegen eines schwachen Lohnwachstums in den Industrieländern nicht voran und bleibe unterhalb der Zielwerte der Notenbanken. Diese Risiken seien ernst zu nehmen. „Finanzmärkte, die diese Risiken ignorieren, sind anfällig für heftige Preiskorrekturen und senden falsche Botschaften an die Politik", formuliert der IWF.

Deshalb ruft der IWF Politiker dringend auf, die derzeit verbesserte Weltkonjunktur als Chance für strukturelle und finanzielle Reformen nutzen. Nur so ließe sich für mehr Widerstandsfähigkeit, Produktivität und Investitionen sorgen.

Kurz gesagt: Der IWF-Ausblick steht und fällt mit dem Reformwillen und der Reformfähigkeit der Politik. Leider bestehe das große Risiko, dass die Chancen „wie so oft in der Vergangenheit“ nicht genutzt werden.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion