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J.P.Morgan AM-Produktexperte Jakob Tanzmeister „Der Multi-Asset-Trend wird nicht abreißen“

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Welche Rolle spielen Staatsanleihen in den J.P.Morgan-Multi-Asset-Fonds, wenn sie kaum noch Renditen bringen?

Tanzmeister: Staatsanleihen sind in Zukunft nur mehr bedingt als Renditebringer und zur Portfolio-Streuung geeignet. In der nächsten Rezession werden sie wahrscheinlich die Kursverluste von Aktien nicht mehr wie früher abfedern können. Die Rentenerträge sind ja quasi auf 0 abgeschmolzen. Das heißt, die Kursschwankungen der Aktien im Portfolio schlagen zu 100 Prozent durch. Hinzu kommt, dass Staatsanleihen ihre Ertragserwartungen künftig wahrscheinlich nicht halten. Ein Portfolio, das zu 80 Prozent aus Staatsanleihen sowie defensiven Unternehmensanleihen und zu 20 Prozent aus Aktien besteht, hat in den vergangenen fünf Jahren immer noch 5 Prozent Rendite pro Jahr abgeworfen. Selbst nach Abzug der Kosten erzielten Anleger damit noch rund 3 Prozent. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass das in den nächsten zehn Jahren so noch einmal eintritt.

Wie fangen Sie das gestiegene Risiko im Anleihesegment auf?

Tanzmeister: Es gibt spannende Nischen. Dazu zählen Hochzins-, Wandel-, Hypotheken- und Hybridanleihen. Letztgenannte Papiere liegen zum Beispiel bei Unternehmen in der Kapitalstruktur zwischen Anleihen und Aktien. Endanleger haben kaum Zugang dazu. Deshalb bieten sich Investitionen via Multi-Asset-Fonds an.

Wovon hängt der Erfolg von Multi-Asset-Fonds 2017 ab?

Tanzmeister: Die Zinswende in den USA spielt eine wichtige Rolle. Steigen die Zinsen, verändern sich ja die Renditen in den Anlageklassen. Die Frage ist, wie sich Multi-Asset-Manager darauf vorbereiten. Ich bin aber grundsätzlich davon überzeugt, dass der Multi-Asset-Trend lange anhalten wird. Die Fondskategorie bietet Anlegern schließlich die Möglichkeit, ihr Kapital breit zu streuen und damit Risiken abzufedern.

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