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J.P. Morgan AM zur Türkei-Krise Ansteckungsgefahr für europäische Märkte eher gering

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„Die Lage einiger Staaten und Unternehmen in den Emerging Markets ist vielleicht vergleichbar mit einem Hausbesitzer, der sein Haus zum Teil mit einem Fremdwährungskredit finanziert hat und jetzt feststellen muss, dass der Kreditbetrag in heimischer Währung immer größer wird, die Refinanzierungskosten steigen und er möglicherweise von der Bank nicht den vollen Betrag in Fremdwährung refinanziert bekommt. Staaten wie die Türkei, die eine hohen Abhängigkeit von Auslandskapital haben, sind also gut beraten, die Ungleichgewichte in der Wirtschaft abzubauen – sonst drohen weitere heftige Entzugserscheinungen“, erklärt Galler.

Übergreifendes Krisenszenario eher unwahrscheinlich

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Obwohl die Türkei prozentual nur einen geringen Teil der Weltwirtschaft und der Finanzmärkte ausmacht, befürchten Anleger, dass die Probleme des Landes auch andere Märkte weltweit beeinträchtigen könnten, vor allem in Europa.

Allerdings sind europäische Banken nur begrenzt in der Türkei engagiert. Das größte Volumen haben spanische, französische und italienische Banken. Der Rest des weltweiten Bankensystems zeigte in der Türkei relativ wenig Aktivität. „Die Gefahr, dass die Entwicklung in der Türkei über das Bankensystem die breiteren Finanzmärkte destabilisiert, ist eher gering. Die europäischen Banken sind mit ihren in den letzten Jahren gestiegenen Kernkapitalquoten stabil aufgestellt, so dass finanzielle Probleme in der Türkei durchaus zu verkraften wären“, sagt Tilmann Galler. Zudem sollte man bei der Einschätzung der Schwellenländer als Ganzes nicht den Fehler machen, alle Länder in einen Topf zu werfen.

Zahlreiche Emerging Markets – insbesondere in Asien – seien was Zahlungsbilanzrisiken betrifft inzwischen besser aufgestellt, um die vorübergehend negative Stimmung gut zu überstehen.

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