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J.P. Morgan Asset Management Zweitlängster Konjunkturzyklus seit 100 Jahren weiterhin robust

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Emerging Markets: Gegenwind durch starken US-Dollar, aber nur wenigen Ländern droht Zahlungsbilanzkrise

In den Schwellenländern wirkt sich die aktuelle Stärke des US-Dollars insbesondere auf die Länder mit hohen Schulden in Fremdwährung negativ aus. So sind Argentinien und die Türkei besonders stark betroffen. Beide Länder haben mittlerweile eine hohe Auslandsverschuldung angehäuft und verfügen zudem über ein hohes Leistungsbilanzdefizit. Das funktioniert nach Ansicht von Tilmann Galler nur solange das Ausland willens ist, das Defizit durch Investitionen wieder auszugleichen.

In Asien dagegen stehen die Volkswirtschaften hinsichtlich externer Risiken überwiegend gut da. „Auch wenn die Risiken in den Emerging Markets sehr ungleich verteilt sind, bleibt festzuhalten, dass sich die Leistungsbilanzen der Schwellenländer insgesamt gesehen in den letzten Jahren stetig verbessert haben“, erklärt Galler. Eine Zahlungsbilanzkrise drohe daher nur wenigen Ländern.

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In China dürfte sich das BIP-Wachstum in diesem Jahr dem Zielwert von 6,5 Prozent annähern – im ersten Quartal lag es noch bei 6,8 Prozent – und sollte sich damit moderat abschwächen. China ist inzwischen sehr intensiv bestrebt, dem Wachstum eine stabile finanzielle Qualität zu geben, etwa indem die Kreditvergabe stärker reglementiert wird. „Durch den hohen Schuldenstand chinesischer Unternehmen wird die Stabilität des chinesischen Wachstums immer stärker gefährdet. Die verschärfte Regulierung gegenüber dem Schattenbankenwesen ist eine der Maßnahmen der Regierung, um das Problem der unkontrollierten Kredit-ausweitung einzudämmen“, sagt Galler. 

Verbessertes Bewertungsniveau für Aktien – Chancen auf Anleihenseite vor allem im High Yield-Segment

Da das Wachstum in den meisten Regionen der Welt weiterhin über dem Trend liegt, sind die Aussichten für die Unternehmensgewinne unverändert positiv. „Wir werden beobachten müssen, inwieweit die US-Rentabilität im Laufe der Zeit durch höhere Zinsen beziehungsweise Lohnkosten unter Druck gerät“, erklärt Galler. Die jüngsten geopolitischen Spannungen hatten einen deutlichen Rückgang der Bewertungskennzahlen zur Folge, sodass die Kurs-Gewinn-Verhältnisse nun in allen großen Märkten auf oder unter ihrem langfristigen Durchschnitt liegen.

„Wir bleiben Aktien gegenüber Renten übergewichtet, haben aber aus Respekt vor den politischen Unwägbarkeiten die Übergewichtung etwas reduziert und die kurze Duration neutralisiert“, so Galler. Im Anleihensegment sieht Tilmann Galler vor allem bei europäischen High Yield-Papieren Chancen. Die Risikoaufschläge europäischer High Yield-Anleihen seien in letzter Zeit stärker angestiegen und liegen nun seit längerem wieder über den Spreads von US-amerikanischen High Yield-Anleihen.

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