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J.P. Morgan-Kapitalmarktstratege Tilmann Galler „Anleger lassen sich heute oft von Gefühlen statt von Fakten leiten“

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In China ist das Wachstum aus Sicht von Galler stabil, eine harte Landung sei akut nicht in Sicht. Jedoch blähe sich im Land der Mitte langsam eine Kreditblase auf. Notenbanker und Fiskalpolitiker hätten in China aber noch Möglichkeiten, das Defizit auszugleichen.

In der Eurozone ist die Entkopplung zwischen gefühlter Lage und Realität aus Sicht von Galler am größten. Sowohl das Brexit-Votum als auch die seit Jahren schwelende Schuldenkrise und die anstehenden Wahlen verunsichern Anleger dort massiv. Gleichzeitig sinke jedoch die Arbeitslosenquote und das Konjunkturklima sei gut, wenn auch im Zyklus schon weit fortgeschritten.

Trübe Stimmung in Großbritannien

Für Großbritannien sagt Galler zwar keine Rezession voraus, die Wachstum werde sich aufgrund des Brexit-Votums jedoch voraussichtlich „abschwächen“. Die Erholung der Ölpreise halte an, werde jedoch vermutlich bald „an die Decke stoßen“, da amerikanische Fracking-Gesellschaften ab einem Barrel-Preis von rund 50 US-Dollar wieder in den Markt einsteigen und die Angebotsmenge erhöhen.

Galler wies sein Publikum am Ende des Vortrags darauf hin, dass sich die Ergebnisse an den Finanzmärkten insgesamt verbessern. Jedoch müsse im Hinblick auf die Renditen beachtet werden, dass sich die Wirtschaft in einer späten Phase des Zyklus befinden. Die Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft entwickle sich weiter positiv, jedoch weisen die Einkaufsmanagerindizes darauf hin, dass der Dienstleistungssektor seine Stellung als Motor an das verarbeitende Gewerbe verlieren könnte.

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