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Jupiter AM Ausblick 2018 „In Indien ist das Fundament für ein starkes langfristiges Wachstum gelegt“

Die indische Wirtschaft wird auch 2018 noch mit kurzfristigen Unwägbarkeiten zu kämpfen haben, da das Land die in den vergangenen zwölf Monaten umgesetzten Reformen verdauen muss. Auch die bevorstehenden Kommunalwahlen dürften zur Marktvolatilität beitragen. Geduld wird jedoch belohnt werden, da die Reformen die langfristige wirtschaftliche Zukunft Indiens stärken.

In den vergangenen zwölf Monaten wurden von der Regierung Modi umfassende wirtschaftliche Reformmaßnahmen umgesetzt. Diese dürften sich mindestens bis in die erste Hälfte des Jahres 2018 auswirken und für einige Turbulenzen in der indischen Wirtschaft sorgen. Zu dem Reformpaket zählen die Entnahme größerer Banknoten aus dem Geldumlauf, die Einführung einer landesweiten indischen Steuer auf Waren und Dienstleistungen (Goods and Services Tax, GST) und die Rekapitalisierung der öffentlich-rechtlichen Banken in Höhe von 32 Milliarden GBP (36,5 Milliarden Euro). Die indische Geschäftswelt braucht Zeit, um sich an diese veränderte Situation anzupassen.

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GST: Kurzfristige Probleme, langfristige Vorteile

Nach unserer Einschätzung werden sich diese Reformen langfristig positiv auf die Wirtschaft auswirken. Kurzfristig jedoch halten wir die Umsetzung der GST für die größte Herausforderung. Die Liefer- und Vertriebsketten wurden teilweise unterbrochen und bei den Unternehmen besteht Unsicherheit über ihre kurzfristigen Aussichten. Wir konnten dies vor Kurzem bei einem Besuch in Indien selbst beobachten. Mehrere Unternehmen, mit deren Geschäftsleitung wir zusammentrafen, räumten ein, dass ihre Ergebnisse in den letzten zwei Quartalen aufgrund der durch die GST verursachten Störungen ungewöhnlich schwer vorherzusehen waren.

Langfristig wird die GST unseres Erachtens aber erhebliche Vorteile für Indien mit sich bringen. So dürfte sich die Wirtschaft weg vom informellen Sektor hin zu „normalen“, steuerkonformen Unternehmen bewegen. Die Regierung wird folglich mit höheren Steuereinnahmen rechnen können. Auch die Logistik dürfte effizienter werden, da keine Steuern mehr für den Warenverkehr zwischen einzelnen Bundesstaaten gezahlt werden müssen. Dadurch entfallen auch die Grenzkontrollstellen. Natürlich werden die Unternehmen ebenfalls von den niedrigeren Logistikkosten profitieren. Wir gehen jedoch davon aus, dass der Großteil der Einsparungen an die Verbraucher weitergegeben wird. Infolgedessen dürfte auch die Inflation sinken.

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