Kein Fall für die Tonne Gold aus E-Schrott
Immer mehr Menschen genießen die Vorteile einer globalen Informationsgesellschaft und der digitalen Wirtschaft und profitieren von ihren Möglichkeiten. Parallel dazu führen höhere Einkommen, Urbanisierung und Industrialisierung in vielen Entwicklungsländern zu immer größeren Mengen an Elektrogeräten und folglich zu mehr Elektroschrott.
Ausrangierte Telefone, Notebooks, Kühlschränke und Fernseher enthalten Stoffe, die bei unzureichender Behandlung erhebliche Umwelt- und Gesundheitsrisiken bergen. Der meiste Elektroschrott wird nicht ordnungsgemäß in Recycling-Ketten entsorgt. Gleichzeitig stellt elektronischer Abfall Umweltschutzaktivitäten in Frage, da wertvolle und knappe Ressourcen verschwendet werden.
4.500 Eiffeltürme aus Müll
Dem Global E-Waste Monitor der internationalen Fernmeldeunion ITU zufolge haben sich Computer, Handys und Haushaltsgeräte im Jahr 2016 zu einem Müllberg von 44,7 Millionen Tonnen aufgetürmt. Das entspricht ungefähr der Höhe von 4.500 Eiffeltürmen und einem Wachstum von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wissenschaftler rechnen damit, dass der Berg aus E-Schrott im Jahr 2017 die 50-Millionen-Tonnen-Grenze knackt.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Den Gesamtwert der Rohstoffe, die aus Elektroschrott gewonnen werden könnten, schätzen ITU-Mitarbeiter weltweit auf etwa 55 Milliarden Euro. Wie die nachfolgende Infografik von Statista zeigt, sind darunter auch wertvolle Metalle wie Gold.
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Das Edelmetall wird zwar in geringen Mengen in Elektrogeräten verbaut, aber weltweit beläuft sich die Menge dennoch auf etwa 500 Tonnen mit einem geschätzten Gegenwert von 18,8 Milliarden Euro. Am zweitwertvollsten ist das in rauen Mengen anfallende Plastik: Die etwa 12,2 Milliarden Tonnen haben laut ITU einen Schrottwert von etwa 15 Milliarden Euro. Insgesamt stecken bis zu 60 im Periodensystem gelistete Elemente im E-Schrott, darunter auch Edelmetalle wie Palladium und Silber.