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Kommentar zur Öl-Förderkürzung „Einige Punkte sprechen gegen eine Verlängerung um volle 9 Monate“

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Russland steigert Exportkapazitäten

Russland ist der Restriktionen überdrüssig geworden. Das Land baut weiterhin neue Förderanlagen und Pipelines, um seine Exportkapazitäten zu vergrößern. Infolgedessen wird Russland die Produktion anheben, da die Steuereinnahmen für den Staat vergrößert werden sollen. Russische Ölkonzerne haben lautstark ihre Bedenken darüber geäußert, dass US-Produzenten durch den Aufschwung des Ölpreises an den Markt zurückkehren und Marktanteile übernehmen könnten. All dies passt nicht zu einem Staat, der die Ölversorgung einzuschränken beabsichtigt.

China baut neue Raffinerien

Die Entwicklungen in China lassen die Märkte grundlegend stärker erscheinen als sie tatsächlich sind. Die Rohöl-Importe im September zählten mit zu den höchsten jemals verzeichneten. Dies geht teilweise auf den hohen Erwerb für staatliche Lager zurück und repräsentiert keine nachhaltige Nachfrage. Auf diesem Weg werden die globalen Ölreserven lediglich von einem Ort zum anderen verschoben. Allerdings wird der Bau zweier großer Ölraffinerien den Bedarf Chinas um 600.000 Barrel pro Tag anheben. Jedoch wird wohl viel hiervon wieder exportiert werden, sodass die neuen Raffinerien keine signifikante Steigerung der chinesischen Binnennachfrage darstellen.

Eine Verlängerung der Vereinbarung durch die OPEC und einige Nicht-OPEC-Staaten ist mehr als wahrscheinlich. Die OPEC hat sich zunehmend das Konzept der Notenbanken einer „Forward-Guidance“ zu eigen gemacht, um die Märkte auf ihr Denken einzustimmen. Man hätte den Glauben an die Verlängerung nicht so lange aufrechterhalten, wenn sie nicht wahrscheinlich wäre. Aber es ist auch gut möglich, dass man die Vereinbarung nur bis ins zweite Quartal des kommenden Jahres verlängern wird. Die globalen Ölmärkte sind ein Geflecht aus Wettbewerbsdruck und einer Unzahl damit verknüpfter nationaler und internationaler Befindlichkeiten und politischer Ziele. Investoren sollten dies berücksichtigen, bevor sie mit Enthusiasmus auf das OPEC-Meeting blicken.

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