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Konjunktur und Erwerbstätigkeit in Deutschland Alle gewinnen, Banken und Versicherer verlieren

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Der Anstieg der Erwerbstätigenzahl im Vergleich zum Vorjahresquartal hängt vor allem mit der Expansion der Dienstleistungsbranche zusammen. Die deutlichsten Zuwächse bei der Beschäftigung gab es hier bei den Öffentlichen Dienstleistern sowie Erziehung und Gesundheit mit einem Plus von 226.000 Personen. Unternehmensdienstleister erhöhten ihre Belegschaft um insgesamt 165.000 Mitarbeiter. Die Bereiche Handel, Verkehr und Gastgewerbe stockten ihr Personal um 128.000 Personen auf. Besonders auffällig: Die Erwerbstätigkeit im Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleister ging um 12.000 Personen zurück.

Hintergrund ist das durch die Niedrigzinsen beschädigte Geschäftsmodell der Banken und Versicherer. Die Deutsche Bank will nach und nach im Privatkundengeschäft 3.000 Jobs abbauen. Der Abbau von 1.000 weiteren Stellen in Verwaltungsbereichen ist ebenfalls beschlossene Sache. Auf Vorstandsebene sollen im Tagesgeschäft 450 Stellen wegfallen. Die Commerzbank will bis zu 9.600 Arbeitsplätze abbauen, zu einem großen Teil über Vorruhestand und Altersteilzeit.

Ungeachtet des Umbaus der Institute in der Finanzbranche sind die meisten Arbeitnehmer sehr ordentlich am Rackern. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen – das Produkt aus Erwerbstätigenzahl und geleisteten Stunden je Erwerbstätigen – ist im ersten Quartal um 3,2 Prozent auf 15,3 Milliarden Stunden geklettert. So hoch war das Arbeitsvolumen letztmalig im dritten Quartal 1992 gewesen – nur Monate bevor sich ab 1993 die gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten leicht abzuschwächen begannen.

 

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