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Long-short In fallenden Märkten Erträge erzielen

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Nicht nur buy and hold

Lange Zeit waren Investmentkonzepte ausschließlich auf dieses Urverständnis der Kapitalanlage ausgerichtet. Mit „Buy and hold“, also „Kaufen und Liegenlassen“, ließ sich über Jahrzehnte fast nichts falsch machen, denn langfristig entwickelten sich Börsenkurse im Saldo stets nach oben.

„Seit Anfang des neuen Jahrtausends zeigen sich die Finanzmärkte aber weitaus unberechenbarer, nicht zuletzt durch die zunehmende Einflussnahme von Politik und Notenbanken. Viele klassische Managementansätze stoßen an ihre Grenzen“, erklärt James Clunie, Honorarprofessor im Bereich Finanzwissenschaft an der University of Edinburgh, der seit 1989 seine Erkenntnisse auch praktisch in die Investmentbranche einbringt.

Alternative Herangehensweisen ziehen daher in Betracht, auch von negativen Unternehmensentwicklungen zu profitieren, die in der Regel zu sinkenden Kursen führen. Und genau hier setzen Short-Strategien an. Dabei lassen sich im Rahmen einer aktiven Portfoliosteuerung negative Erwartungen der Fondsmanager an die Entwicklung eines Unternehmens gezielt über die Eröffnung von Short-Positionen abbilden. Möglich wird dies bei UCITS-Fonds etwa über einen CFD-Trade (siehe Grafik).

Die Abkürzung CFD leitet sich von Contracts for Difference (Differenzkontrakte) ab und bezeichnet Derivate, die mit und ohne Hebel auf Aktien, Zinsen, Devisen, Indizes und Rohstoffe setzen können. Der Kurs des CFDs leitet sich von einem zugrundeliegenden Basiswert (Underlying) ab. Zum Einsatz kommt nicht die sonst übliche Investitionssumme, sondern lediglich eine sogenannte Margin (Sicherheitsleistung). Über CFDs besteht auf diese Weise die Möglichkeit, mit vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz das gleiche Kapital zu bewegen wie bei einem Direktinvestment.

Wichtig: Da bei einem solchen Geschäft insbesondere beim Einsatz eines Hebels nicht nur Gewinne, sondern auch stärkere Verluste möglich sind, sollte das Fondsmanagement über entsprechende Erfahrung mit der Materie verfügen.

Klar ist aber: Dem Long-short-Ansatz, also der geschickten Kombination von Strategien, die sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen, kommt insbesondere in alternativen Investmentansätzen eine hohe Bedeutung zu, da diese darauf abzielen, in nahezu jeder Marktsituation für den Anleger positive Ergebnisse zu erzielen.

So sind Short-Positionen häufig integraler Bestandteil von Absolute-Return-Strategien, die sich eben eine solche Allwettertauglichkeit auf die Fahnen schreiben. Dazu gehört auch das britische Investmenthaus Jupiter Asset Management, dessen Absolute-Return-Bereich seit 2013 von James Clunie verantwortet wird.

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